Pharmaindustrie : Bayer vor Milliarden-Kauf in Norwegen
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Bayer-Werk in Leverkusen Bild: dpa
Bayer steht vor einer Milliardenübernahme in Norwegen. Der Leverkusener Pharmakonzern will den Krebsmittelspezialist Algeta kaufen.
Bayer befindet sich im frühen Stadium beim Kauf ihres norwegischen Partners Algeta, dessen Medikament gegen Prostatakrebs im Mai zum Verkauf in den Vereinigten Staaten zugelassen wurde.
Der Pharmakonzern machte auf Anfrage der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX keine näheren Angaben. Dem Zeitungsbericht zufolge strebt Bayer allerdings eine Übernahme im gegenseitigen Einvernehmen an. Bayer und Algeta arbeiten bereits seit 2009 bei der Entwicklung und Vermarktung des neuen Hoffnungsträgers Xofigo zusammen. Das Mittel wurde jüngst in der EU zur Behandlung einer besonderen Form von Prostata-Krebs zugelassen. In den Vereinigten Staaten ist das Mittel schon auf dem Markt. Insgesamt werden Xofigo Spitzenumsätze von mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr zugetraut.
Spezialisten für Krebsmittel sind beliebt
Algeta erhielt im dritten Quartal durch die Vermarktung von Xofigo einen kräftigen Schub. In den ersten neun Monaten konnte Algeta den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr auf 570 Millionen norwegische Kronen (69 Mio Euro) verdreifachen und war dabei operativ profitabel. Das Unternehmen hatte zudem Ende September 1,47 Milliarden Kronen (178 Mio Euro) in der Kasse. Hersteller von Krebsmedikamenten sind derzeit bei großen Pharmakonzernen sehr beliebt. Vor allem aus diesem Grund drehte sich das Übernahmekarussell in der Branche besonders schnell.
Bayer verfügt im Gegensatz zur Konkurrenz über zahlreiche neue Hoffnungsträger im Pharmageschäft. Erst Ende Oktober hatte Konzernchef Marijn Dekkers die Umsatzlatte für die fünf neuen Medikamente im laufenden Jahr auf „mehr als“ 1,4 Milliarden Euro leicht erhöht. Das Spitzenumsatzpotenzial der neuen Pharmaprodukte veranschlagte er dabei weiter auf mehr als 5,5 Milliarden Euro. Dazu zählen neben den Krebsmedikamenten Xofigo und Stivarga auch der Gerinnungshemmer Xarelto, das Augenmedikament Eylea sowie das Lungenhochdruckmittel Adempas.