Neue Finanzspritze : Rettung spanischer Banken wird teurer als erwartet
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Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos Bild: dpa
Die Rettung der spanischen Banken könnte für den Staat teurer werden als bislang angenommen. Wirtschaftsminister de Guindos rechnet mit zusätzlichen 15 Milliarden Euro allein für die Bank CAM.
Zwei der spanischen Problembanken, die verstaatlichte Catalunya Caixa und die zu einem symbolischen Preis von einem Euro an die Banco Sabadell verkaufte Caja de Ahorros del Mediterráneo (CAM), dürften den Staat noch erheblich mehr Geld kosten. Wirtschaftsminister Luis de Guindos sagte jetzt vor dem Wirtschaftsausschuss des Parlaments in Madrid, dass er im Fall der CAM mit einer notwendigen Finanzspritze von bis zu 15 Milliarden Euro rechne. Die Mittel dafür sollen aus dem Bankengarantiefonds (FGD) kommen und, weil sie so zumindest zum größten Teil von den Kreditinstituten selbst aufgebracht würden, die Steuerzahler nicht zusätzlich belasten. Der spanische Bankenrestrukturierungsfonds (FROB) hat auf zehn Jahre 80 Prozent der Verluste der CAM – ihre „problematischen“ Aktiva werden auf 24 Milliarden geschätzt – garantiert.
Weniger präzise äußerte sich de Guindos über die Zukunft der Catalunya Caixa. Er gab jedoch zu, dass hier „das Loch im spanischen Finanzsystem beispiellos“ sei. Hier seien schon 12 Milliarden in eine Pleitebank investiert worden, die um ein vierfaches kleiner gewesen sei als Bankia. Bankia musste unter Einsatz von 22 Milliarden „gerettet“ werden. Angeblich wird zurzeit in Kontakten mit der Europäischen Kommission über eine mögliche Aufspaltung der katalanischen Sparkasse und den Verkauf der am wenigsten beschädigten Sparten gesprochen. De Guindos sagte dazu nur: „Eines Tages, wenn sie privatisiert ist, werde ich darüber reden.“ Optimistischer zeigte er sich im Fall der ebenfalls verstaatlichten Bankia. Hier bestehe die Hoffnung, mittelfristig investierte öffentliche Gelder zurückzubekommen.