Neuer Glyphosat-Ärger für Bayer
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Produktion des glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmittels Roundup von Monsanto Bild: Bloomberg
Der erste Geschworenenprozess um das Herbizid seit mehr als zwei Jahren beginnt in Kalifornien. Kann Bayer die Serie von Niederlagen beenden?
Drei Prozesse, drei Niederlagen: Das ist die niederschmetternde Bilanz von Bayer in den Rechtsstreitigkeiten um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Die dritte Schlappe ist nun schon mehr als zwei Jahre her. In der Zwischenzeit sah sich Bayer-Vorstandschef Werner Baumann zu einem Schritt gezwungen, gegen den er sich lange gesträubt hatte: Er stimmte außergerichtlichen Vergleichen mit Klägern zu und stellte viel Geld zur Verfügung. Er hat damit 96.000 der insgesamt rund 125.000 Klagen beigelegt und sich dies 9,6 Milliarden Dollar kosten lassen. Mehrere schon angesetzte Prozesse fanden nicht statt, weil sie sich wegen eines Vergleichs erübrigten.
Nun aber findet sich Bayer zum ersten Mal seit längerer Zeit in einem Glyphosat-Fall vor Geschworenen in einem Gerichtssaal wieder. Im kalifornischen San Bernardino steht der Konzern der 71 Jahre alten Donnetta Stephens gegenüber, die Bayers glyphosathaltiges Herbizid mit dem Markennamen „Roundup“ für ihre Krebserkrankung verantwortlich macht. Die Jury für den Prozess ist ausgewählt, für den Mittwoch standen die Eröffnungsplädoyers auf dem Programm. Fletch Trammell, der Anwalt von Stephens, sagte der F.A.Z. im Vorfeld, er wolle argumentieren, Bayer habe von den mit Roundup verbundenen Krebsrisiken gewusst und die Öffentlichkeit darüber im Dunkeln gelassen.
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