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Nach langer Kritik : Deutsche Bank sucht Chef für Aufsichtsrat

Die Deutsche Bank bekommt einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden: Paul Achleitner sei bereit, sich dem Druck der Kritker zu beugen. Bild: AP

Der Druck auf Paul Achleitner ist so stark gewachsen, dass die Bank offenbar einen Nachfolger für das Jahr 2022 sucht. Dabei führt Achleitner selbst den Vorsitz des für Personalfragen zuständigen Gremiums.

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          Die Deutsche Bank wird spätestens im Mai 2022 einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden bekommen. Der seit dem Jahr 2012 amtierende und bis 2022 gewählte Paul Achleitner sei bereit, sich dem Druck der Großaktionäre Cerberus und Qatar zu beugen und sich spätestens dann zurück zu ziehen, erfuhr die F.A.Z aus Finanzkreisen. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, Achleitner sei auf die Suche nach einem Nachfolger gegangen.

          Hanno Mußler
          Redakteur in der Wirtschaft.

          Ein Sprecher der Deutschen Bank nannte das eine Spekulation und verwies auf den für die Besetzung des Aufsichtsrates zuständigen Nominierungsausschuss – wohl um deutlich zu machen, dass sich Achleitner seinen Nachfolger nicht selbst suche. Allerdings ist Achleitner immerhin Vorsitzender des Nominierungsausschusses, dem auch Frank Bsirske, Chef der Gewerkschaft Verdi, und Detlef Polaschek als Arbeitnehmervertreter sowie als Aktionärsvertreter für das chinesische Konglomerat HNA Gerd Alexander Schütz und die New Yorkerin Mayree Carroll Clarke angehören.

          Achleitner steht seit Jahren in der Kritik, zuletzt entlasteten ihn auf der Hauptversammlung im Mai 72 Prozent der Aktionäre. Ihn stützten damals noch der Finanzinvestor Cerberus und das Emirat Qatar, die mindestens 3 und 6 Prozent der Deutsche-Bank-Aktien besitzen. Beide Aktionäre drängen nun aber nach Informationen der F.A.Z. darauf, dass Achleitner einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden sucht. Die Deutsche-Bank-Aktie fiel am Mittwoch um 5 Prozent auf 6,10 Euro und ist damit von ihrem Rekordtief weniger als 15 Cent entfernt.

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