Mobilfunkkonzerne : Erfolg für Motorola im Patentstreit mit Apple
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Apple gibt sich im Patentstreit gelassen Bild: dpa
Apple darf hierzulande keine mobilen Geräte anbieten, die gegen zwei Motorola-Patente verstoßen. Welche Auswirkungen das haben wird, ist noch unbekannt.
Im Streit um Mobilfunkpatente hat Motorola in Deutschland einen Erfolg gegen Apple mit noch unklaren Auswirkungen errungen. Das Landgericht Mannheim untersagte dem amerikanischen Konzern am Freitag, hierzulande mobile Geräte anzubieten, die gegen zwei Motorola-Patente verstoßen. Allerdings dürfte der Vertrieb nicht unmittelbar betroffen sein, da er über die deutsche Apple-Tochter läuft, die nicht in dem Urteil erwähnt wird.
Die mobilen Geräte werden in dem Urteil nicht beim Namen genannt, allerdings legt die Beschreibung der Patente nahe, dass sie in vielen Apple-Produkten zum Einsatz kommen. Apple spielte die Bedeutung des Urteils herunter. Es sei eine „Prozedur-Angelegenheit“, die keine Entscheidung des Falles bedeute, erklärte der Konzern in einer Stellungnahme, die die OnlineDienste „The Verge“ und „C-Net“ veröffentlichten. „Das beeinträchtigt derzeit nicht unsere Fähigkeit, in Deutschland unsere Produkte zu verkaufen oder Geschäfte zu machen.“
Apple will Urteil anfechten
Apple wolle das Urteil anfechten, hieß es bei „The Verge“. Der deutsche Patentexperte Florian Müller hob das „derzeit“ in der Erklärung hervor. Er verwies darauf, dass die deutsche Apple-Internetseite mit dem lokalen Online-Shop auf den Mutterkonzern registriert ist.
Bei den Patenten geht es um gängige Verfahren wie „Senden eines Kommunikationssignals“ und „Synchronisierung von Nachrichteninformation unter einer Gruppe von Empfängern“. Motorola hält eine Vielzahl grundlegender technischer Patente. Deshalb wird das Unternehmen gerade von Google übernommen. Der Internetkonzern will so den Patentbestand hinter seinem mobilen Betriebssystem Android stärken. Hersteller von Mobilfunkgeräten mit Android-Software wie Samsung, HTC und Motorola werden auf breiter Front unter anderem von Apple mit Patentklagen angegriffen.
Apple bietet Anreiz für Manager
Unterdessen wurde bekannt, dass Apple seinen Spitzenmanagern einen gewichtigen Anreiz geben will, die nächsten Jahre weiter für den Hersteller von Geräten wie dem iPhone und Mac-Computern zu arbeiten. Manager wie Marketingchef Phil Schiller und der für die iPhone-Softwareplattform iOS zuständige Scott Forstall haben die Aussicht auf je 150.000 Aktien im aktuellen Wert von gut 60 Millionen Dollar (43,5 Millionen Euro) gestellt. Die Aktienpakete werden je zur Hälfte 2013 und 2016 gewährt, wie aus Apple-Mitteilungen an die amerikanische Börsenaufsicht SEC hervorgeht.
Auch Finanzchef Peter Oppenheimer und Konzernjurist Bruce Sewell können sich auf die Aktien freuen. Der neue Apple-Vorstandschef Tim Cook bekam zum Amtsantritt Ende August die Aussicht auf eine Million Aktien gewährt, die Hälfte davon wird 2016 fällig, der Rest erst 2021.