Für chinesischen Markt : Deutscher Baukonzern entwickelt Transrapid für den Nahverkehr
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Damals hatte der Transrapid noch in Deutschland eine Chance: Prototyp im Jahr 2003 im Emsland, bevor der Betrieb dort eingestellt wurde. Bild: dpa
Magnetschwebebahnen galten als die Zukunft – setzten sich aber nie durch. Einen neuen Versuch unternimmt jetzt der Baukonzern Max Bögl. Kunden will er vor allem in China finden.
Der deutsche Baukonzern Max Bögl will mit einer neuen Nahverkehrs-Magnetschwebebahn auf dem Weltmarkt antreten. „Es gibt weltweit ein großes Potenzial für die Technologie, das kann ein Milliardenmarkt werden“, sagte Vorstandschef Stefan Bögl dem „Handelsblatt“. Wie die Zeitung am Sonntag berichtete, sieht Bögl Chancen vor allem auf dem chinesischen Markt.
Die Firmengruppe hat in der Volksrepublik demnach bereits einen Kooperationspartner gefunden, in Chengdu ist eine 3,5 Kilometer lange Teststrecke geplant. „Ich bin mir sicher, dass die Magnetschwebetechnik angepasst auf den Personennahverkehr weltweit zukunftsweisend ist“, sagte Bögl.
Der Baukonzern war unter anderem am Bau des Fahrwegs für die Transrapid-Teststrecke im Emsland beteiligt. Nach einem schweren Unfall 2006 wurde die Strecke stillgelegt; in Deutschland markierte das Unglück schließlich das Ende der Magnetschwebetechnik.
Billiger als eine U-Bahn
Zwei Jahre nach Einstellung des Betriebs entschloss sich Max Bögl 2008 jedoch, mit einem eigenen Ansatz weiterzumachen und entwickelte ein System für den Nahverkehrsbereich. Da hierbei die Hochgeschwindigkeitskomponente wegfällt, ist der Bau der dem „Handelsblatt“-Bericht zufolge deutlich günstiger. „Bei spurgebundenen Verkehrssystemen entfallen 70 Prozent der gesamten Investitionskosten auf die Infrastruktur“, sagte Bögl der Zeitung. Der Bau des Fahrwegs sei nun deutlich billiger als zum Beispiel der einer U-Bahn.