Der Ein-Mann-Sachverständigenrat
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Lars Feld schlägt ein Ende der Negativzinsen vor. Bild: F.A.Z.
Vor einem Jahr wollte die SPD ihn loswerden. Jetzt kehrt der ehemalige Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, als persönlicher Berater des FDP-Finanzministers zurück nach Berlin – wenngleich in besonderer Position.
Er ist wieder da. Ziemlich genau ein Jahr ist es her, da setzte die damalige Bundesregierung Lars Feld mehr oder weniger unsanft vor die Tür. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) wollte dem Chef der „Wirtschaftsweisen“ zwar zu einer dritten Amtszeit verhelfen. Doch Olaf Scholz (SPD), damals noch Finanzminister, legte sein Veto ein. Seitdem tagt der Sachverständigenrat nur noch mit vier statt fünf Mitgliedern und ohne Vorsitzenden. Feld sah sich nach beruflichen Alternativen um. Doch nun kehrt der Freiburger Ökonom zurück auf die politische Bühne in Berlin: Als „Persönlicher Beauftragter des Bundesministers der Finanzen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung“ wird er eine Art Ein-Mann-Sachverständigenrat von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP).
Ob er jetzt Genugtuung verspürt? Feld schmunzelt vor der Computerkamera in seinem Freiburger Büro und bemüht sich um eine diplomatische Antwort. Es sei nicht so gewesen, dass Olaf Scholz persönlich ihn nicht mehr im Sachverständigenrat habe sehen wollen. „Mir war klar: Das kam aus der SPD-Fraktion. Da gibt es genügend Leute, die mich für die Ausgeburt des neoliberalen Gott-sei-bei-uns hielten“, fasst Feld die Vorbehalte gegen seine wirtschaftspolitischen Positionen zusammen. Was viele nicht wissen: Feld stand den Sozialdemokraten einst sehr nahe.
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