Korruption : Bilfinger muss in Amerika hohe Gelbuße zahlen
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Ein zehn Jahre zurückliegender Korruptionsfall kommt das Mannheimer Bauunternehmen Bilfinger nun teuer zu stehen Bild: dpa
Schmiergelder beim Pipeline-Bau in Nigeria kosten das Mannheimer Unternehmen nun mehr als 23 Millionen Euro. Der Fall liegt Jahre zurück.
Der Bau- und Industriedienstleister Bilfinger zahlt in den Vereinigten Staaten im Zusammenhang mit Korruption in Nigeria eine Geldbuße in Höhe von 23,3 Millionen Euro. Bilfinger habe mit dem Justizministerium im Verfahren um einen zehn Jahre zurückliegenden Bestechungsfall eine Einigung erzielt, teilte der Konzern am Montagabend mit. Dafür seien ausreichende Rückstellungen gebildet worden.
Als Teil des Vergleichs verpflichtete sich Bilfinger auch zu einem verschärften Kampf gegen Korruption und lässt sich dabei mindestens 18 Monate lang von einem unabhängigen Experten überwachen. Nach Erfüllung der Auflagen werde das zunächst für drei Jahre ausgesetzte Verfahren dann endgültig eingestellt, hieß es.
Bestechungsgeld für nigerianische Behörden
Das fragliche Pipeline-Bauprojekt in Nigeria hatte den Angaben zufolge einen Umfang von 387 Millionen Dollar. Zwischen 2003 und 2005 soll Bilfinger gemeinsam mit dem amerikanischen Pipelinebauer Willbros und anderen Unternehmen insgesamt mehr als sechs Millionen Dollar Bestechungsgelder an nigerianische Behörden gezahlt haben. Einen Teil der Summe hätten Bilfinger-Angestellte in bar aus Deutschland nach Nigeria gebracht, hieß es.