Aufklärung für Kollege Aluhut
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Teilnehmerin einer Corona-Kundgebung in Frankfurt am Main Bild: dpa
Verschwörungstheorien und Falschinformationen verbreiten sich oft am Arbeitsplatz. Eine neue Initiative aus namhaften Unternehmen will gegensteuern. Mit Demokratietraining in der Mittagspause.
Die Pandemie ist die Stunde der Verschwörungsmythen. Die Tante teilt Posts von Impfskeptikern auf Facebook, der eigene Vater verschickt Videos, die vor den finsteren Machenschaften der Regierung warnen und vor Bill Gates. Und der Kollege treibt sich neuerdings in fadenscheinigen Gruppen der Messenger-App Telegram rum, aus denen er ständig neue Mythen zum Coronavirus zieht. Die angeblichen Belege, mit denen die Botschafter ihre Behauptungen stützen, beruhen auf Missverständnissen und Falschinformatoinen, oft sind sie frei erfunden. Tausende Menschen glauben trotzdem daran.
Was also tun, wenn sich Lügen, Verschwörungsideologien und Hass im Internet nahezu unkontrolliert verbreiten? Und die Grundwerte unserer demokratischen Gesellschaft nach und nach erodieren? Die Initiative „Business Council for Democracy“ (BC4D) setzt auf Aufklärungs-Workshops am Arbeitsplatz. In Kooperation mit namhaften Unternehmen, die ihre Belegschaft für die Gefahren im Netz sensibilisieren möchten, haben sie deshalb ein Weiterbildungsangebot geschaffen, das die Mitarbeiter zu den Themen Hass- und Gegenrede, Desinformation und Verschwörungsmythen schult. Die Pilotphase der Initiative startet am Montag, sechs Unternehmen sind mit an Bord: die Dax-Konzerne Evonik und Volkswagen, außerdem der Gabelstaplerhersteller Kion, die Uhrenmanufaktur Nomos Glashütte, das Babelsberger Filmunternehmen Ufa und die Braunschweiger Geschäftsstelle der Alba Group.
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