
Kommentar : Netzwerkeffekte
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Microsoft will das Karriere-Netzwerk Linkedin übernehmen. Das überrascht, wirkt aber dennoch durchdacht.
Es ist eine große Überraschung, dass der Softwarekonzern Microsoft für umgerechnet mehr als 23 Milliarden Euro das Berufsnetzwerk Linkedin kaufen will. Das lässt sich schon daran ablesen, dass in der sonst an Gerüchten alles andere als armen Internetwirtschaft am Montag zunächst gar nichts darauf hindeutete, dass dieser Zusammenschluss im Raume steht.
Trotzdem wirkt das Geschäft vor allem aus Sicht von Microsoft und dessen Vorstandsvorsitzenden Satya Nadella wohl durchdacht. Das Kerngeschäft von Linkedin ist mit Personaldienstleistungen und Stellenanzeigen alles in allem solide aufgestellt.
Der eigentliche Reiz aber liegt für Microsoft in den Effekten, die mit dem Geschäft eines Netzwerks wie Linkedin verbunden sein können. Der Windows- und Office-Hersteller bekommt über Linkedin Zugriff auf ein Netzwerk von mehr als 430 Millionen Berufstätigen und deren Arbeitgeber, denen er künftig seine Programme anbieten kann.
Gerade in Zeiten, in denen Betriebssysteme oder Bürosoftware zunehmend als Dienstleistungen vertrieben werden, ist das Netzwerk als Verbreitungskanal nicht zu unterschätzen.