Kommentar : Fliegender Zombie
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Trotz der bedrohten Arbeitsplätze: Die Voranfrage von Air Berlin für eine Bürgschaft sollten die Politiker nicht mal mit der Kneifzange anfassen.
Air Berlin fliegt noch, ist aber seit Jahren ohne Hilfe nicht überlebensfähig. Im vergangenen Jahr flog Air Berlin einen Verlust von fast 800 Millionen Euro ein, außerdem lasten auf der Berliner Fluggesellschaft Schulden in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Der größte Kreditanteil kommt von der arabischen Muttergesellschaft Etihad, die selbst in Turbulenzen ist, nachdem auch in Italien ihre ehrgeizigen Pläne zur Eroberung des europäischen Luftraums scheiterten.
Nun wollen die Scheichs dem schlechten Geld nicht noch mehr gutes Geld hinterherwerfen. Aber sie sind Eigentümer, sie haften für ihre Entscheidungen, sie haben sich verspekuliert, nicht der deutsche Steuerzahler. Die Voranfrage von Air Berlin für eine Bürgschaft der Länder Berlin und Nordrhein-Westfalen sollten die Politiker nicht mal mit der Kneifzange anfassen. Trotz der bedrohten Arbeitsplätze und des Wahlkampfs gilt für Berlin: Die Hauptstadt kann vieles, nur Flughafen nicht und auch nicht Fliegen in Zeiten, in denen sich am Himmel die Spreu vom Weizen trennt.
In Düsseldorf kommt die sich anbahnende schwarz-gelbe Koalition hoffentlich nicht in Versuchung. Die FDP möchte doch wieder in den Bundestag einziehen – oder?