Urlauber aufgepasst : Kommenden Freitag wird bei Ryanair wieder gestreikt
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Bleibt in der kommenden Woche eher am Boden: Ryanair-Flieger. Bild: AFP
Es zeichnete sich ab: Die nächste Streikwelle beim irischen Billigflieger rollt in der kommenden Woche. Nun ist bekannt, welche Flüge ausfallen werden.
Mitten in der Ferienzeit müssen sich Reisende wieder auf Streiks bei Europas größtem Billigflieger Ryanair gefasst machen – darüber hatte die F.A.Z. bereits berichtet. Nun sind Details klar: Am kommenden Freitag, dem 10. August, werden insgesamt 104 Flüge von und nach Belgien gestrichen, teilte das Unternehmen im Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Außerdem seien am selben Tag in geringerem Umfang Schweden von Flugausfällen betroffen – dort fallen 22 Flüge aus. Auch das Heimatland Irland trifft es: 20 Flüge sollen am Boden bleiben. Ryanair wollte am Samstag zunächst keine weiteren Details nennen.
Streiks auch in Deutschland?
Weiter unklar ist, ob auch Passagiere aus Deutschland von Streiks betroffen sind. Möglich ist das, ebenso wie Fluggäste aus den Niederlanden betroffen sein könnten. Die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte der irischen Fluggesellschaft kürzlich eine letzte Frist bis zum kommenden Montag gesetzt. Sollte Ryanair bis dahin kein verbessertes Angebot abgegeben haben, wollte die Gewerkschaft am Mittwoch „weitere Schritte“ verkünden.
Ryanair selbst rechnete damit, dass sich die deutschen Piloten den Streikaktionen in anderen Ländern am Freitag anschließen werden. Europas größter Billigflieger fliegt in Deutschland 19 Flughäfen an, von denen zehn als Heimatbasen für einzelne Jets dienen.
In Irland soll ein Schlichter helfen
Im Tarifkonflikt in Irland soll nun ein Schlichter eingreifen. Ein entsprechendes Angebot der Airline ohne Vorbedingungen hätten die Vertreter der Piloten akzeptiert, berichtete der irische Sender RTÉ am Samstag. Als Schlichter soll der unabhängige Arbeitsexperte Kieran Mulvey eingesetzt werden.
Die Verhandlungen können dem Bericht zufolge frühestens am 14. August beginnen. An dem Streik der irischen Piloten am 10. August soll aber trotzdem festgehalten werden, betonte die Gewerkschaft Forsa. Es wäre dann der fünfte Streiktag dort.
Ryanair sehe dem Streik am kommenden Freitag in Irland gelassen entgegen, ließ die Fluggesellschaft verlauten. Sie hatte zuvor aber angedroht, wegen der bisherigen Streiks 300 Stellen in Irland abzubauen. Stattdessen soll die Flotte in Polen aufgestockt werden.
Bei den Streiks geht es um die Bezahlung, aber auch um die Arbeitsbedingungen bei der Billig-Airline. Das Unternehmen hatte erstmals Ende 2017 Gewerkschaften als Verhandlungspartner anerkannt. Bereits vor etwa eineinhalb Wochen hatte ein 48-stündiger Streik der Flugbegleiter Reisende in mehreren europäischen Ländern getroffen.