https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/ki-als-anwalt-vor-gericht-robot-lawyer-soll-verteidigung-uebernehmen-18592087.html

„Whizz Kid“ Joshua Browder : Wenn KI als Anwalt vor Gericht auftritt

Will Gerichtsprozesse revolutionieren: Joshua Browder, hier auf der Digitalkonferenz DLD 2022 in München. Bild: Picture Alliance

Der Computerfachmann will Parteien vor US-Gerichten per Künstlicher Intelligenz unterstützen. Der „Robot Lawyer“ seines Unternehmens DoNotPay soll aus der Ferne die Verteidigung übernehmen.

          2 Min.

          Anwälte und Gerichte begegnen Künstlicher Intelligenz (KI) mit einer Mischung aus Faszination und Skepsis. Über den Textgenerator ChatGPT lassen sich mit wenigen Vorgaben ganze Gutachten, Plädoyers und Urteilsentwürfe erstellen. Wo mancher Jurist schon das Ende für seinen Berufsstand kommen sieht, erkennt der britische Unternehmer Joshua Browder nur Chancen und Vorteile: In den kommenden Wochen will der von Medien so bezeichnete „Robin Hood des Internets“ einen Angeklagten vor einem US-Gericht per Kopfhörer unterstützen – ein von Browders Firma DoNotPay programmierter „Robot Lawyer“ soll den Prozess aus der Ferne verfolgen und der Partei quasi einflüstern, was sie zu sagen hat.

          Marcus Jung
          Redakteur in der Wirtschaft.

          Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wäre es der erste Fall, in dem ein Mensch von einer Künstlichen Intelligenz verteidigt würde. Über Ort und Zeitpunkt, irgendwann im Februar, spricht Browder nicht – Geschäftsgeheimnis. Vollmundiger gibt er sich zum Wochenbeginn auf Twitter. „DoNotPay zahlt jedem Anwalt oder jeder Person mit einem bevorstehenden Fall vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten 1.000.000 Dollar, wenn sie AirPods trägt und unseren Robot Lawyer den Fall argumentieren lässt, indem sie genau das wiederholt, was er sagt.“ Innerhalb von 24 Stunden wird Browders Angebot millionenfach auf der ganzen Welt gelesen.

          Testen Sie unser Angebot.
          Jetzt weiterlesen.
          Testen Sie unsere Angebote.
          F.A.Z. PLUS:

            FAZ.NET komplett

          Diese und viele weitere Artikel lesen Sie mit F+
          Machen sich das Leben auch nicht gerade einfach: Connell (Paul Mescal) und Marianne (Daisy Edgar-Jones) als „Normal People“

          Beziehungskolumne : Warum wir gemein sind, wenn wir lieben

          Woran liegt es, dass man seine Partner oft boshafter behandelt als andere Menschen, die einem viel weniger bedeuten? Eine soziologische Spurensuche in der Beziehungskolumne „Ich. Du. Er. Sie. Es.“
          Wie es aussehen soll: Revitalisierung und Neubebauung des Seitenflügels des Markgräflichen Palais im Siegerentwurf des vorjährigen Wettbewerbs. Die Abbildung zeigt eine aktuelle, leicht überarbeitete Version des Entwurfs.

          Bauerbe in Karlsruhe : Eine Stadt verscherbelt ihre Geschichte

          Monopoly in Karlsruhe: In das Markgräfliche Palais von Friedrich Weinbrenner zieht eine Bank – und für das „Forum Recht“ soll der Park des Bundesgerichtshofs beschnitten werden.