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KfW-Förderrekord : Die deutsche Rettungsbank

Alle Hände voll zu tun: KfW-Chef Stefan Wintels will die Förderbank weiterentwickeln und dafür auch umbauen. Bild: dpa

Die Folgen des Kriegs in der Ukraine haben die Förderbilanz der KfW auf unglaubliche 167 Milliarden Euro aufgebläht. Auf Dauer ist die Staatsbank mit solchen Summen überfordert.

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          Die Förderbilanz der staatlichen KfW-Bankengruppe ist ein Spiegelbild der öffentlichen Rettungspolitik. Die Stabilisierung des Energiehandels, Soforthilfen für Gas- und Wärmeabschlagszahlungen und Investitionen in Alternativen zu russischem Erdgas haben die Fördersumme vergangenes Jahr auf sagenhafte 167 Milliarden Euro aufgebläht. Ein Rekordwert, der das Corona-Jahr 2020 übertrifft und selbst KfW-Vorstandschef Wintels nicht geheuer scheint.

          Im Jahr 2023 soll es bescheidener zugehen und der Fokus wieder auf „marktwirtschaftlichen Kräften“ liegen. Doch genauso wenig, wie die Pandemie oder Putins Angriffskrieg vorhersehbar waren, lässt sich sagen, was das noch junge Jahr bereithält. Für die Politik liegt es nahe, harte Einschnitte über die Staatsbank abzufedern, die sich dank hoher Bonität am Kapitalmarkt günstig eindecken kann.

          Die finanzielle Tragfähigkeit sei gesichert, beteuert die KfW, auch wenn sich noch nicht sagen lässt, wie viele Kredite aus der Corona-Hilfe ausfallen werden. Ohnehin wird der Bund am Ende offene Posten bedienen müssen wie die Milliardendarlehen an den Gashändler Uniper, dessen neuer Eigentümer er ist. Als Rettungsbank ohne Limit ist die KfW auf Dauer dennoch überfordert – und auch nicht gedacht.

          Sven Astheimer
          Verantwortlicher Redakteur für die Unternehmensberichterstattung.

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