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Kampf der Tech-Konzerne : An der Spitze bleiben

Wann knackt Apple die Billionen-Marke an der Börse? Bild: EPA

Das Geschäft der großen Tech-Konzerne Apple, Amazon & Co läuft prächtig. Doch auch sie müssen sich ändern – bloß wie?

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          Schon mal was von Fuchsia gehört? Hinter dem Namen steckt nicht der neuste Trend für die Balkonbepflanzung, kein Sommererfrischungsgetränk und kein Luxusautomodell. Fuchsia heißt ein Betriebssystem, an dem Softwareentwickler des amerikanischen Tech-Konzerns Alphabet (Google) tüfteln. Sehr viel haben sie bislang nicht über ihre Arbeit der breiten Öffentlichkeit mitgeteilt, sie programmieren im Geheimen. Vor wenigen Jahren machten sie bloß bekannt, dass hier etwas von Grund auf Neues entstehen soll. Dass Google dafür auf einen eigenen Betriebssystem-Kern namens Magenta setzt und nicht mehr auf die verbreitete Programmgrundlage Linux. Und dass es offen zugänglich (open source) sein soll. Große Fragen sind indes weiter offen: Was haben die Google-Strategen damit vor? Wann ist es fertig? Und was soll das eigentlich? Schließlich verfügt Google doch längst über zwei eigene Betriebssysteme, eines für seine Notebooks (Chrome OS) und ein anderes für mobile Geräte, das noch dazu äußerst erfolgreich ist: Android betreibt vier von fünf Smartphones auf der ganzen Welt und stellt in dieser Hinsicht sogar die Konkurrenz von Apple in den Schatten.

          Alexander Armbruster
          Verantwortlicher Redakteur für Wirtschaft Online.
          Jonas Jansen
          Wirtschaftskorrespondent in Düsseldorf.
          Roland Lindner
          Wirtschaftskorrespondent in New York.

          Lange war es denn auch ruhig um Fuchsia. Das änderte sich vor ungefähr zwei Wochen. Kurz zuvor hatte die EU-Kommission den Konzern zu einer Milliardengeldbuße verurteilt, weil er aus ihrer Sicht Android instrumentalisiert, um eigene Dienste wie die Suchmaschine unrechtmäßig zu fördern. Der Finanzdienst Bloomberg berichtete infolgedessen ausführlich darüber, dass das Geheimprojekt Fuchsia Fortschritte mache, mittlerweile 100 Mitarbeiter damit befasst seien, der Google-Vorstandsvorsitzende Sundar Pichai es ausdrücklich unterstütze und – das ist der brisanteste Punkt – dieses System einmal sogar Android gänzlich ersetzt haben könnte. Fuchsia solle ein sichereres Betriebssystem sein für Smartphones, smarte Lautsprecher (das schon in drei Jahren), Laptops, an das Internet angeschlossene Sensoren jeder erdenklichen Art. Im Grunde wurde das Ganze erdacht für ein neues Zeitalter der Computertechnologie, wenn Menschen nicht mehr vor allem Tastatur, Maus oder Touchscreens verwenden, sondern mit ihren Rechnern in ganz natürlicher Sprache reden und das gerade entstehende Internet der Dinge groß geworden ist.

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