Diplomatin in der Bankenwelt
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Joyce Chang Bild: Frank Röth
Ihr Studium prädestiniert zur Diplomatin. Doch Joyce Chang wählt für ihre Karriere Banken und ist bei J.P. Morgan zu einer Art Außenministerin aufgestiegen. Im German Marshall Fund engagiert sie sich für die transatlantischen Beziehungen.
Mit Joyce Chang kann man sich gut unterhalten über Trends an den Kapitalmärkten. Zahlreiche makroökonomische und politische Umbrüche („Regimewechsel“) hat die quirlige Amerikanerin mit ihrem Team aus 920 Anleihe-, Währungs-, Rohstoff- und Aktienanalysten ausgemacht und redet darüber überaus eloquent. Aber so richtig sprudelt der Redefluss der 1965 in eine chinesische Einwandererfamilie im US-Bundesstaat Illinois geborenen und in der kleinen Stadt Knoxville in Iowa aufgewachsenen Chang, wenn das Gespräch auf den German Marshall Fund kommt. Diese Stiftung hat einiges damit zu tun, dass Chang heute Chefin der Wertpapieranalyse der größten US-Bank J. P. Morgan ist.
Doch der Reihe nach: Seit 1990 ist für Chang nach ihrem College-Studium der Geschichte an der Columbia University und einem Master an der Eliteuniversität Princeton in Internationalen Beziehungen mit Schwerpunkt Entwicklungsökonomie eigentlich eine Laufbahn als Diplomatin im Staatsdienst oder in einer staatlichen Entwicklungsbank vorgezeichnet. Doch sie zieht es stattdessen vor, ihre Arbeit in einer privaten Geschäftsbank fortzusetzen, für die sie schon als Studentin tätig ist: für die damalige Salomon Brothers.
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