Das Vakzin der unerfüllten Hoffnungen
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Fing mit vielen Vorschusslorbeeren an: Impfstoff von Johnson & Johnson Bild: Reuters
Johnson & Johnsons Präparat konnte sich trotz Vorschusslorbeer nie richtig etablieren. Jetzt gab es einen weiteren Rückschlag.
Als Johnson & Johnson im Februar vergangenen Jahres von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA die Notfallzulassung für seinen Corona-Impfstoff bekam, gab es viele Vorschusslorbeeren. Zwar hatte das Präparat in klinischen Studien eine nicht ganz so beeindruckende Wirksamkeit gezeigt wie die zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Markt befindlichen Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna. Aber es versprach gewichtige Vorteile.
Eine einzige Dosis sollte für eine Immunisierung reichen – anders als bei den Produkten der Wettbewerber, die jeweils in zwei Dosen im Abstand von mehreren Wochen verabreicht wurden. Außerdem war der Impfstoff von Johnsen & Johnson (J&J) logistisch einfacher zu handhaben, weil er nicht mit extrem niedrigen Temperaturen gekühlt werden musste wie die mRNA-Mittel der Konkurrenz. Und so ruhte auf dem Präparat die Hoffnung, eine weitere wichtige Waffe im Kampf gegen die Pandemie werden zu können. Wenige Wochen nach den Amerikanern gaben auch die Regulierer in der Europäischen Union (EU) den Impfstoff frei. Die hohen Erwartungen haben sich jedoch nie erfüllt. Schon bald nach der Zulassung wurde das Präparat mit seltenen, aber gravierenden Nebenwirkungen in Verbindung gebracht. Bei einigen Menschen, die damit geimpft wurden, kam es zu Blutgerinnseln. Deshalb verhängten amerikanische Behörden einen zwischenzeitlichen Verabreichungsstopp, der allerdings nach wenigen Tagen wieder aufgehoben wurde.
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