Berlusconi zufrieden : Italienischer Medienkonzern übernimmt zehn Prozent an Pro Sieben
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Mediaset liebäugelte schon länger mit einem Engagement bei dem deutschen Unternehmen. Bild: AFP
Die deutsche Sendergruppe bekommt einen Großaktionär aus Italien. An der Börse machen die Anleger klar, was sie davon halten.
Der italienische Medienkonzern Mediaset steigt bei der deutschen Fernsehsender-Gruppe Pro Sieben Sat 1 ein. Mediaset teilte an diesem Mittwoch mit, man habe eine Beteiligung von 9,6 Prozent gekauft – das Aktienpaket ist zum Schlusskurs vom Dienstag ungefähr 330 Millionen Euro wert.
„Der freundliche Erwerb einer Beteiligung an Pro Sieben Sat 1 ist eine langfristige Entscheidung“, erklärte der Mediaset-Vorstandsvorsitzende Pier Silvio Berlusconi. „Er stärkt unsere bestehende Geschäftsbeziehung. Mediaset ist stolz, in die Zukunft des frei empfangbaren Fernsehens in Europa zu investieren.“ Infolge der Nachricht stieg der Aktienkurs von Pro Sieben Sat1 um mehr als sieben Prozent.
Mediaset schätze die Führungsmannschaft von Pro Sieben Sat 1, betonte Berlusconi. Das Unternehmen aus Unterföhring nahe München wird seit dem vergangenen Jahr von Max Conze geführt, der vorher den Staubsaugerhersteller Dyson geführt hatte.
Gerüchte über ein Zusammengehen von Mediaset und Pro Sieben Sat 1 waren zuletzt aus Italien immer wieder nach Deutschland geschwappt. Mediaset hatte sie eher angeheizt. So sprach Berlusconi, der Sohn des früheren italienischen Ministerpräsidenten, erst im April von einer „europäischen Fernseh-Allianz“, die Mediaset vorantreiben wolle.
Fusionsgespräche hatten beide Seiten aber dementiert. Conze hatte erklärt, er sehe „keine industrielle Logik“ in einem solchen Schritt. Sein Stellvertreter Conrad Albert wurde noch deutlicher: „Wenn ich auf die harten Fakten schaue und mir die Bilanz von Mediaset anschaue, weiß ich, dass eine Übernahme völlig illusorisch ist.“