Fahrradbranche : Investorengeld für E-Rad-Hersteller Cowboy
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Die Nachfrage nach E-Bikes ist durch die Corona-Krise stark gestiegen. Bild: obs
Noch mehr frisches Geld für die Fahrradbranche: Der belgische E-Rad-Hersteller Cowboy hat nach Informationen der F.A.Z. von Investoren 80 Millionen Dollar im Zuge einer Finanzierungsrunde eingesammelt.
Frisches Geld für die Fahrradbranche: Der belgische E-Rad-Hersteller Cowboy hat nach Informationen der F.A.Z. von Investoren 80 Millionen Dollar im Zuge einer Finanzierungsrunde eingesammelt. Nach zwei vorherigen Runden addiere sich das Volumen damit auf rund 120 Millionen Dollar, ist in mit der Transaktion vertrauten Kreisen zu hören. Das Unternehmen lehnte auf Anfrage eine Stellungnahme ab. Der niederländische Konkurrent VanMoof hatte im September bekannt gegeben, in einer neuen Tranche 128 Millionen Dollar und damit insgesamt 182 Millionen Dollar eingesammelt zu haben.
Die Fahrradbranche profitiert davon, dass in der Corona-Pandemie viele das Radeln (wieder-)entdeckt haben. Unabhängig davon liegen Elektroräder seit gut einem Jahrzehnt im Trend. So ist die Industrie denn auch seit Jahren begehrt bei Investoren, sowohl was Finanzierungen und Beteiligungen angeht als auch komplette Übernahmen. Einer der größten Fahrradhersteller der Welt, Accell aus den Niederlanden, soll vom Finanzinvestor KKR übernommen werden, wie am Montag bekannt wurde. An der Frankfurter Börse finden sich Neulinge mit Fahrradbezug auf dem Parkett: der Online-Händler Bike24 und der Getriebehersteller h-Gears, der etwa ein Drittel des Geschäfts mit der Fahrradindustrie macht.
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JETZT F+ LESENBranche bei Investoren begehrt
Im Jahr 2020, in dem die Corona-Pandemie voll ausbrach, stieg der Umsatz in den 27 EU-Ländern und dem Vereinigten Königreich nach Angaben des europäischen Branchenverbandes um 40 Prozent auf 18,3 Milliarden Euro, 22 Millionen Fahrzeuge wurden verkauft. Die Branche leidet andererseits inzwischen stark unter Lieferproblemen, weil global Fabriken die Produktion unterbrachen und der Transport stockt – was Kunden im Laden an fehlenden Ersatzteilen und schwacher Räder-Auswahl merken.
Im ersten Halbjahr 2021 – Ganzjahreszahlen sind noch nicht veröffentlicht – sank der Absatz nach Daten des deutschen Herstellerverbands ZIV um ein Siebtel auf 2,75 Millionen. Das lag damals noch an den konventionellen Rädern – also ohne Unterstützung eines elektrischen Motors –, deren Absatz um ein Viertel sank. E-Räder legten im Absatz um 9 Prozent zu. Für das Gesamtjahr rechnete der Verband im Sommer aber auch in diesem Segment mit einem Rückgang, nämlich um knapp 3 Prozent.