Die Unternehmen legen wieder Polster an
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Auf Vorrat: Autotüren lagern in einem Skoda-Werk in der Slovakei. Bild: dpa
Früher hielten Betriebe ihre Lager schlank bis zur Magersucht. Durch die Negativzinsen und die Angst vor Lieferausfällen werden die Lager wieder voller.
„Ich kenne nicht ein einziges Unternehmen, dass auf vollen Lagern sitzt“, sagt Ronald Bogaschewsky. Er leitet den Arbeitskreis Logistik und Einkauf der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft, in der sich Wissenschaftler und Unternehmer über Praxisfragen austauschen. „Wenn es überhaupt noch Lager gibt, dann in China“, sagt Bogaschewsky. Die Volksrepublik habe die Versorgung ihrer Wirtschaft geostrategisch sichergestellt, während Unternehmen aus westlichen Ländern sich über den freien Markt versorgen müssen, der gerade leer gefegt sei.
Erschwerend kommt hinzu: Viele Unternehmen haben in der Vergangenheit ihre Lagerhaltung ganz bewusst auf ein Minimum reduziert. Es herrschte das Ideal von der schlanken Produktion. „In einem robusten Umfeld mag das sehr effizient sein“, sagt Bogaschewsky. „Doch eine schlanke Produktion ist eine fragile Produktion.“
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