Der neue Mercedes-Benz „EQE“. Die Branche will klimafreundlich werden und präsentiert sich bei der IAA in München. Bild: dpa
Die Automobilindustrie wird ab Dienstag stolz ihren Aufbruch in die ökologische Ära präsentieren. Doch Klimaschützer könnten den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung machen. Eine IAA zwischen Feststimmung und Fiasko.
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An diesem Dienstag eröffnet die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA). In diesem Jahr wird vieles anders sein für die Veranstalter, die Unsicherheitsfaktoren sind so groß wie nie zuvor. Denn die IAA wird zum einen die erste große Messe in Deutschland sein, die seit dem Lockdown im Frühjahr 2020 als Präsenzveranstaltung ausgerichtet wird. Erstmals dreht sich zudem eine IAA nicht mehr nur um neue Autos, sondern auch um die Mobilität der Zukunft, weshalb der Name der Veranstaltung zu „IAA Mobility“ mutierte. Mit einem neuen Messekonzept soll die IAA auch mit vielerlei Ständen und Initiativen auf den Plätzen der Münchener Innenstadt auf jene Interessenten zugehen, die nicht auf das Messegelände kommen und sich auch keine Eintrittskarte kaufen wollen. Zu den Ungewissheiten kommen daher noch mehr als je zuvor das Wetter und mögliche Auseinandersetzungen mit Demonstranten und Umweltaktivisten, die sich einer Blockade der Messepläne verschrieben haben.
„Die IAA wird in diesem Jahr ganz anders werden, weil sie auch in der Innenstadt ist“, sagte kürzlich Adrian van Hooydonk, der Chefdesigner von BMW. Sein Team hat, wie er erzählte, viele Menschen befragt, welche Mobilitätsbedürfnisse es „in einer mittelgroßen Stadt wie München“ gebe. Jetzt wolle man darauf antworten und in den Dialog mit den IAA-Besuchern treten. Der Münchner Autohersteller will seinen Heimvorteil nutzen und empfängt die Autointeressierten abseits der Messehallen auch im Mini-Pavillon am Lenbachplatz und auf dem Max-Joseph-Platz am Theater. Audi, Porsche und Siemens wiederum nutzen den Wittelsbacher Platz. Der veranstaltende Verband VDA will die Innenstadt als „Open Space“ zu einer Freiluftausstellung machen. Die Kehrseite dieses Plans: Die schönen Plätze können auch einladend auf all jene wirken, die nicht an einem Dialog mit der Autoindustrie interessiert sind – sondern an Krawall.
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