Hitze, Dürre, Passagiere : Die Bahn am Limit
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Volle Gleise, volle Züge. Bild: dpa
Das Wetter und die Passagiere bringen die Bahn in diesem Sommer an ihre Grenzen. Die Züge sind voll und fahren nicht besonders zuverlässig. Wenigstens gibt es eine gute Nachricht.
Die Deutsche Bahn kommt in diesem Sommer ans Limit, und zwar vom Wetter und von den Passagieren her.
So viele Menschen führen mit der Bahn, dass alle Züge auf der Schiene rollten, die die Bahn irgendwie einsatzbereit habe – so zitiert das Magazin „Spiegel“ einen Bahnsprecher. Weitere ICEs und Intercitys gibt es offenbar nicht.
In den ersten sechs Monaten habe die Bahn mit 395.000 Fahrgästen am Tag schon einen Rekord gemeldet, im Sommer seien es im Schnitt täglich 30.000 mehr – dabei baut die Bahn im Sommer an bis zu 800 Stellen täglich. Diese Situation würde sich erst entspannen, wenn alle ICEs der jüngsten Generation ausgeliefert sind.
Klimaanlagen fallen seltener aus
Gleichzeitig macht die Hitze der Bahn zu schaffen. In diesem Jahr hat sie einem Bericht der „Bild am Sonntag“ zufolge bereits an 41 Tagen intern die ab 25 Grad geltende „Sommerstufe“ ausgerufen. Im gesamten vergangenen Jahr war dies der „Bild am Sonntag“ zufolge an insgesamt 31 Tagen der Fall. Auch galt die „Sommerstufe“ seit 2013 noch nie so früh: Erstmals wurde sie in diesem Jahr am 20. April ausgerufen, bislang war der 20. Mai 2014 der früheste Termin.
Bei der „Sommerstufe“ hält die Bahn mehr Personal bereit, stockt das Notfallwasser für Reisende um mehrere tausend Liter auf und lässt bei Bahnhofsaufenthalten nach zwei Minuten die Türen schließen. Bei abgestellten Zügen werden zudem die Klimaanlagen am Laufen gehalten. Bei den 3500 Klimaanlagen im Fernverkehr gab es diesmal nur rund fünf Prozent Ausfall, wie die „BamS“ unter Berufung auf die Bahn weiter berichtete.
Allerdings sorgten die Sommertemperaturen und die Dürre auch an den Gleisen für Probleme. Immer wieder wurden in diesem Sommer Züge aufgehalten, weil die Böschung an den Gleisen brannte und erst gelöscht werden mussten. Dazu kamen Unwetter, die den Fahrplan noch weiter beeinträchtigten – angesichts der geringen Zugreserven noch ein größeres Problem.