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Waffenhersteller : Heckler & Koch bekommt neuen Chef

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Der Waffenhersteller Heckler & Koch hat seine Firmenzentrale im baden-württembergischen Oberndorf. Bild: dpa

Im vergangenen Jahr war der Chef des Rüstungsunternehmens Heckler & Koch überraschend entlassen worden – er wehrt sich noch heute vor Gericht. Sein Nachfolger steht allerdings jetzt erst fest.

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          Der Rüstungsmanager Jens Bodo Koch rückt Anfang Mai an die Spitze des Vorstands des Waffenherstellers Heckler & Koch AG. Das teilte das im baden-württembergischen Oberndorf ansässige Unternehmen mit. Der promovierte Maschinenbauingenieur ist bislang Sprecher der Geschäftsführung des Bremer Sonarsystem-Produzenten Atlas Elektronik GmbH. Der 45-Jährige tritt die Nachfolge von Norbert Scheuch an, der im August vergangenen Jahres ohne Angaben von Gründen überraschend entlassen worden war.

          Scheuch wehrt sich vor dem Landgericht Rottweil gegen seinen Rausschmiss. Der Fall wird Anfang April verhandelt. Bislang leitete Finanzvorstand Wolfgang Hesse übergangsweise die Geschäfte. Hesse wird weiter für die Finanzen zuständig sein. Der Aufsichtsratsvorsitzende von Heckler & Koch, Dieter John, sagte, Koch werde den eingeschlagenen „innovativen und profitablen“ Wachstumskurs des Unternehmens fortsetzen.

          Der schwäbische Waffenhersteller beschäftigt rund 800 Mitarbeiter und baut gerade ein Werk in Amerika. Dort sollen Waffen für den dortigen zivilen Markt produziert werden. Heckler & Koch drückt eine Schuldenlast. Diese hatte Scheuch aber verringert.

          Der baden-württembergische Hersteller von Sturmgewehren, Pistolen, Maschinengewehren und Granatwerfern bemüht sich gerade um einen Millionenauftrag bei der Bundeswehr. Die Truppe benötigt rund 120.000 Sturmgewehre und entsprechendes Zubehör. Der Abschluss der Verträge ist für 2019 geplant. Die Ausschreibung sollte ursprünglich schon 2016 erfolgen, verzögerte sich aber bis April 2017. Die Auslieferung soll 2020 beginnen, ursprünglich war 2019 als Startjahr genannt worden.

          Koch habe seit 2015 eine führende Rolle bei der Thyssenkrupp-Tochtergesellschaft Atlas Elektronik inne gehabt, so ein Unternehmenssprecher. Sie beschäftigt nach eigenen Angaben 2100 Mitarbeiter. Standorte gebe es unter anderem in der Nähe von Hamburg, Kiel und in Wilhelmshaven sowie in Großbritannien, Indien und den Vereinigten Staaten. Das Unternehmen stellt Elektronik für Schiffe und U-Boote her. 2017 kam Atlas auf einen Umsatz von 434 Millionen Euro.

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