Hausärzte pochen auf ihr Geld
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Corona-Schwerpunktpraxis eines Hausarztes in Wiesbaden Bild: Marcus Kaufhold
Die Mediziner in Deutschland wollen in der Corona-Krise nicht draufzahlen. Die Zahl ihrer Patienten ist gesunken, ihre Honorare jedoch gestiegen.
Florian Beyer hat in seinen 15 Jahren als Hausarzt im ländlichen Niedersachsen viel erlebt, aber noch nie ein derartiges Auf und Ab wie im vergangenen Jahr. „Corona verunsichert ganz Deutschland, nur von uns Ärzten wird erwartet, dass wir Bescheid wissen und alles im Griff haben“, sagt Beyer, der eigentlich anders heißt. „Dabei tappen wir oft genauso im Dunkeln und haben ziemlichen Bammel vor dem, was kommen könnte.“

Wirtschaftskorrespondent in Berlin
Der Frühling 2020 war in seiner Praxis zunächst geprägt von fehlender Schutzausrüstung, von „Hygiene-Improvisationen“, wie er das nennt. Da auch Desinfektionsmittel fehlten, kam zum Säubern von Oberflächen zwischenzeitlich ein hochprozentiger Stroh-Rum zum Einsatz. „Besser als nichts“, hätten seine Arzthelferinnen damals gesagt. Viel Zeit verwendete die Praxis dann auf die Umorganisation der Sprechstunden und auf Raumteilungen, um den Wartebereich zu schützen und zu vergrößern. Doch die Patienten blieben aus, weil sie sich aus Angst vor Ansteckung nicht zum Arzt trauten. Beyer schätzt, dass die Fallzahlen bis in den Spätfrühling um ein Drittel zurückgingen. „Das heißt aber nicht, dass wir weniger gearbeitet hätten.“
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