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Hauptversammlungen in Präsenz : Die langsame Rückkehr der Aktionärstreffen

Ein Bild aus der Pandemie: Hauptversammlung ohne Aktionäre Bild: dpa

Während der Pandemie sind Aktionäre auf virtuellen Hauptversammlungen nur eingeschränkt zu Wort gekommen. Bekannten Rednern war weitgehend die Bühne entzogen. Freuen sie sich jetzt auf die Rückkehr?

          5 Min.

          Die Pandemie ist abgeflaut, in hunderttausenden deutschen Bürogebäuden kehrt allmählich die alte Präsenzkultur zurück. Die neue Hauptversammlungssaison an diesem Dienstag aber startet wieder nur virtuell: Siemens Energy hat seine Aktionäre zu einem Online-Treffen geladen. So wollen es in den kommenden Monaten auch etliche andere große Dax-Unternehmen machen: Die Allianz, BMW, Mercedes, Beiersdorf, Infineon, Merck, Sartorius, Thyssenkrupp, RWE, Eon, Vonovia, und Siemens planen in diesem Jahr abermals mit rein virtuellen Aktionärstreffen.

          Marcus Jung
          Redakteur in der Wirtschaft.
          Tillmann Neuscheler
          Redakteur in der Wirtschaft.
          Archibald Preuschat
          Redakteur in der Wirtschaft
          Inken Schönauer
          Redakteurin in der Wirtschaft, verantwortlich für den Finanzmarkt.

          Das stört vor allem die Profis unter den Aktionärsvertretern. Ihnen wurde während der Pandemie die große Bühne entzogen und langsam scharren sie ungeduldig mit ihren Füßen. Namen wie Klaus Nieding, Ingo Speich, Daniela Bergdolt, Marc Tüngler, und Daniel Bauer sind in den Vorstandsetagen deutscher Unternehmen wohl bekannt. Vor der Pandemie gehörten sie zu dem kleinen Kreis derer, die sich regelmäßig auf den Hauptversammlungen trafen, ans Redepult traten, Lob und Tadel verteilten und dabei auch ernst genommen wurden. Das ist nicht bei allen Rednern so: Weil auf Hauptversammlung im Grunde jeder Aktionär ans Rednerpult darf, egal ob er eine Aktie besitzt oder Hunderttausende, müssen die Vorstände auch etliche Reden von renitenten Kleinaktionären mit ermüdenden Detailfragen über sich ergehen lassen, die die Hauptversammlung oft über Stunden in die Länge ziehen. Das Wort der wenigen Profi-Redner aber hat Gewicht. Viele von Ihnen vertreten Fonds und repräsentieren damit auch gehörige Eigentümeranteile.

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