„Diese Zölle sind Wahnsinn“
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Jochen Zeitz, 58, und sein Hoffnungsträger: das neue Reise-Geländemotorrad Pan America von Harley-Davidson Bild: Harley Davidson
Der Ex-Puma-Chef steuert den Motorradhersteller Harley-Davidson durch den transatlantischen Handelskonflikt. Er ist wütend – und hofft auf Hilfe aus Berlin.
Von außen betrachtet, hatte Jochen Zeitz so ziemlich alles, was sich ein Mann von Mitte fünfzig für ein glückliches Leben wünschen kann. Eine junge Familie mit zwei kleinen Kindern. Eine 200 Quadratkilometer große Ranch in Afrika mit Blick auf den Mount Kenya. Wenn er Lust hatte, konnte sich der Hobbypilot sein Land am Steuer seines Doppeldecker-Oldtimerflugzeugs von oben anschauen. Hinter ihm lag eine Ausnahmekarriere als Management-Wunderkind und Retter des deutschen Sportartikelherstellers Puma. Sportstars wie Usain Bolt und Milliardäre wie Richard Branson zählt er zu seinen Freunden. Als Förderer der schönen Künste hat Zeitz in Kapstadt das größte Museum der Welt für zeitgenössische afrikanische Kunst initiiert.
Doch das Leben als Management-Frührentner, Mäzen und Großgrundbesitzer kann er erst mal abhaken. Dieses Frühjahr sitzt Zeitz nicht auf seiner Veranda in Kenia, sondern am Schreibtisch in Milwaukee, einer Industriestadt im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten, und hat jede Menge Ärger am Hals. Das kam so: Schon seit 2007, damals war er noch Puma-Chef, sitzt der Deutsche im Verwaltungsrat der amerikanischen Kultmarke Harley-Davidson, ein schöner Nebenjob für den Motorradfan. Vor 14 Monaten übernahm Zeitz dann als Vorstandschef des zwar legendären, aber krisengeschüttelten Herstellers. Zeitz war zurück im aktiven Manager-Leben und als Sanierer gefordert.
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