Über Umwege nach Russland trotz Sanktionen
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Sammlung des Grauens: Auch für diese auf die Ukraine abgefeuerten Raketen braucht Russland Nachschub – westliche Komponenten sollen darin nicht verbaut sein. Bild: AP
Viele Chips und Ersatzteile dürfen nicht mehr nach Russland geliefert werden. Der deutsche Wirtschaftsminister vermutet Ausweichrouten und will einschreiten. Die Industrie reagiert irritiert.
Als Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im vergangenen November zu Besuch in Usbekistan war, da konnte sie das Land nicht genug loben. Das Potential für eine Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen sei groß, von einer Partnerschaft auf Augenhöhe war die Rede. Doch mit der Begeisterung ist es schon wieder vorbei: Zum deutsch-usbekischen Wirtschaftsforum Anfang März in Berlin reiste zwar der usbekische Premierminister Abdulla Aripov an. Der Mann mit der deutlich kürzeren Anreise sagte dagegen ab: Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) blieb der Veranstaltung lieber fern.
Kurz zuvor hatte Habeck den deutschen Unternehmen vorgeworfen, sie würden die Sanktionen gegen Russland umgehen. Hintergrund waren neue Zahlen zum deutschen Außenhandel. 55 Prozent mehr Exporte nach Aserbaidschan, 94 Prozent mehr nach Kasachstan und 130 Prozent mehr nach Usbekistan: Diese Länder, so der Tenor, hätten sich zur Drehscheibe für sanktionierte Produkte entwickelt.
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