Gruner + Jahr wird zerschlagen
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Protest gegen die Bertelsmann-Pläne: Ende Januar gingen die RTL-Deutschland-Mitarbeiter in Hamburg auf die Straße. Bild: dpa
Die Mitarbeiter hatten das Schlimmste befürchtet. Jetzt ist klar, dass nur wenige Titel unter dem Dach von RTL überleben werden. Auch dort werden Stellen gestrichen.
Jetzt ist es raus: Der einst so große und stolze Gruner+Jahr-Verlag wird zerschlagen. Von aktuell 1900 Mitarbeitern werden 700 ihren Arbeitsplatz verlieren, 200 davon durch den Verkauf von Titeln, die restlichen durch Stellenstreichung im Kontext der Neuausrichtung in den kommenden Jahren. „Wir haben entschieden, uns auf die Kernmarken zu konzentrieren“, wird Thomas Rabe in einer Pressemitteilung zitiert, der Vorsitzende der Geschäftsführung von RTL Deutschland, wo Gruner + Jahr seit Ende 2021 integriert werden sollte. Investitionen von 80 Millionen Euro seien geplant.
„Unser Ziel ist es, die führende Position und publizistische Relevanz von RTL Deutschland weiter zu stärken“, heißt es in der Mitteilung weiter. Dort, bei RTL selbst, gibt es ebenfalls einen Stellenabbau: 300 Arbeitsplätze sollen eingespart werden. Etwa 100 Stellen pro Jahr sollen „aus heutiger Sicht“ ohne Entlassungen gestrichen werden, „durch Fluktuation, Einzelansprachen, Vorruhestand, Altersteilzeit“, wie es in einer Präsentation für die RTL-Mitarbeiter heißt. Bei Neueinstellungen soll genauer hingeschaut werden, ob sie wirklich notwendig sind, etwa zum Ausbau von Geschäftsfeldern. „Wir schichten die Ressourcen zugunsten von Transformation und Wachstum um“, lautet die Ansage.
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