Start-up-Gründer überlegen länger
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Die Forschung fest im Blick: Start-ups im Medizinsektor boomen - auch wegen der guten Verzahnung von Hochschulen und Gründern. Bild: dpa
Erstmals seit Langem geht die Zahl der neu gegründeten Start-ups zurück, zeigt eine neue Studie. Doch es gibt Lichtblicke – regional und in einzelnen Branchen.
Im ersten Halbjahr 2022 haben zum ersten Mal seit 2019 weniger Menschen ein Start-up neu gegründet als im vorherigen Halbjahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Bundesverbands Deutsche Start-ups in Zusammenarbeit mit dem Informationsdienst Startupdetector, welche der F.A.Z. exklusiv vorliegt. Demnach registrierten die deutschen Handelsregister 2022 von Januar bis Juni 1508 Neugründungen. Im zweiten Halbjahr 2021 waren es 1618 Neugründungen gewesen. Das entspricht einem Rückgang von sieben Prozent.
Ursache dafür seien vor allem die aktuellen globalen Krisen, heißt es. Der Bericht zeige, dass „mehr Start-ups kein Selbstläufer sind“, sagt Magdalena Oehl, Stellvertretende Vorsitzende des Start-up-Verbands. „Ohne bessere Regelungen zur Mitarbeiterbeteiligung, zügige Einwanderung von Techtalenten und erleichterte Ausgründungen aus der Wissenschaft tun sich Start-ups schwerer.“ Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) kam zuletzt zu dem Schluss, dass das Interesse an einer Unternehmensgründung im Jahr 2021 merklich nachgelassen habe. Rund zehn Prozent weniger Menschen hätten sich bei ihrer Industrie- und Handelskammer zur Existenzgründung informiert. Mit knapp 160 000 Gesprächen habe das Gründungsinteresse ein „historisches Tief“ erreicht.
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