
Autobauer-Kommentar : Das große Zittern bei Daimler
- -Aktualisiert am
Daimler-Chef Dieter Zetsche am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart Bild: EPA
Überraschend ist der Gewinnrückgang von Daimler nicht. Aber eine Andeutung des Vorstands dürfte für Unruhe sorgen.
Gewinneinbruch – das hört sich drastisch an. Und ist doch gar nicht so aufregend, weil man erwarteten konnte, dass Daimler im Jahr 2018 nicht ganz so gut verdient hat wie im Vorjahr. Die Dieselkrise, der Zollstreit, die Schwierigkeiten mit den neuen Abgasregelungen, milliardenschwere Investitionen in neue Technologien: all das sind bekannte Belastungen für die gesamte Autoindustrie, und Daimler hat voriges Jahr schon zweimal seine Prognose gesenkt.
Ein anderes Wort hört sich nicht so aufregend, sondern eher bürokratisch an: Gegenmaßnahmen wolle man ergreifen, kündigt der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche an. Und das dürfte im Konzern doch für reichlich Aufregung sorgen.
Da hilft es nichts, dass Zetsche trotz vielfacher Nachfrage aus der Journalistenrunde in der Jahrespressekonferenz kein bisschen durchsickern ließ, worin denn diese Gegenmaßnahmen bestehen könnten. So sehr die Aktionäre die Ankündigung goutieren werden, dass man im Vorstand die aktuelle Rendite für nicht ausreichend hält, so sehr wird in der Belegschaft und unter den Zulieferern von Daimler das große Zittern losgehen.