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Gewerkschafts-Vorwurf : Entmachtet Obi den Betriebsrat?

Eine Obi-Filiale in Schwerin. Bild: dpa

Entledigt sich die Baumarktkette Obi zweier Filialen, um unliebsame Betriebsräte loszuwerden? Die Gewerkschaft erhebt Vorwürfe.

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          Es gibt Ärger zwischen Verdi und der Geschäftsleitung der zur Mülheimer Tengelmann-Gruppe gehörenden Baumarktkette Obi. Verdi wirft dem führenden Branchenunternehmen vor, die Spitze des Gesamtbetriebsrats (GBR) zu entmachten. Es sei geplant, den Obi-Markt in Sömmerda zu verkaufen und einen Baumarkt in Augsburg zu schließen. Damit verlören ausgerechnet der Gesamtbetriebsrats-Vorsitzende und seine Stellvertreterin, die in diesen Märkten arbeiten, ihren Arbeitsplatz.

          Christian Müßgens
          Wirtschaftskorrespondent in Hamburg.

          Bei der Baumarktkette gibt es seit Jahren Auseinandersetzungen um die Bezahlung der Mitarbeiter nach dem Einzelhandelstarifvertrag. Dafür wurde wiederholt in den Märkten gestreikt. Verdi wirft dem Unternehmen vor, jegliche Verhandlungen zu einem Anerkennungstarifvertrag ohne Begründung abzulehnen. Eine Stellungnahme von Obi war auf Anfrage zunächst nicht zu erhalten.

          Auch um die Obi-Muttergesellschaft Tengelmann gibt es Auseinandersetzungen mit den Gewerkschaften: Es geht um die Übernahme von Tengelmann durch Deutschlands größten Lebensmittelhändler Edeka. Seit März verhandelt Edeka mit den Gewerkschaften Verdi und NGG (Nahrung-Genuss-Gaststätten). Doch die Gespräche über die Übernahme von rund 450 Filialen der Supermarktkette Kaiser‘s Tengelmann kommen nicht voran.

          In Bayern, wo die Kaiser‘s-Märkte überwiegend profitabel aufgestellt sind, gibt sich die Gewerkschaft selbstbewusst und will keine Einschnitte akzeptieren. Auch in Berlin nähern sich die beiden Seiten nur langsam an.

          Besonders schwierig ist es aber in Nordrhein-Westfalen, wo es unter anderem um die nicht mehr erforderlichen Arbeitsplätze in der Mülheimer Zentrale und am Logistikstandort in Viersen geht und wo unprofitable Läden dicht gemacht werden sollen. „Der Knackpunkt für die Übernahme liegt in NRW“, heißt es in gutinformierten Kreisen.

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