Gewaltige Verbindlichkeiten : Autozulieferer Takata angeblich vor dem Aus
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Die Airbag-Mängel werden für den Tod von mindestens 16 Menschen verantwortlich gemacht. Bild: AP
Defekte Airbags des japanischen Herstellers Takata machen der Autoindustrie schon lange zu schaffen. Die Mängel haben zu Massen-Rückrufaktionen geführt. Jetzt steht offenbar der Airbag-Hersteller vor der Insolvenz.
Der wegen des Skandals um defekte Airbags erschütterte japanische Autozulieferer Takata steht mehreren Berichten zufolge kurz vor dem Aus. Das unternehmen bereitet demnach einen Antrag auf Gläubigerschutz vor, schreiben die japanische Wirtschaftszeitung “Nikkei“, und die Nachrichtenagenturen Kyodo und Reuters. Der Schritt könne schon in der kommenden Woche in den Vereinigten Staaten und Japan erfolgen. Takata wollte sich dazu nicht äußern.
Das Unternehmen hatte den dritten Jahresverlust in Folge erlitten. Umgerechnet stand in dem Ende März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr ein Minus von umgerechnet 640 Millionen Euro in den Büchern. Takata sucht einen Investor, um an Geld zu kommen. Der amerikanische Autoteileproduzent Key Safety Systems und der Beteiligungsfonds Bain Capital versuchen zurzeit, mit Takata und seinen Kunden ein 1,6 Milliarden Euro schweres Rettungspaket zu schnüren.
Einigung im Airbag-Skandal im Januar
Takata hatte im Januar mit den amerikanischen Behörden eine Einigung im Airbag-Skandal erzielt. Danach zahlt die Firma unter anderem eine Milliarde Dollar und stellt sich drei Jahre lang unter die Aufsicht eines unabhängigen Prüfers.
Auf der ganzen Welt stehen mindestens 16 Todesfälle mit defekten Aufblasvorrichtungen von Takata in Verbindung. Mehr als 100 Millionen Airbags wurden zurückgerufen, davon allein in den Vereinigten Staaten 70 Millionen. Betroffen sind dort etwa 42 Millionen Fahrzeuge.