Getränke : Pepsi verzichtet auf Zucker und Salz
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Pepsi-Chefin Indra Nooyi Bild: Reuters
Rund um die Welt läuft der Kampf gegen den Zucker. Der Getränkehersteller Pepsi gibt jetzt nach. Ein anderer Stoff kehrt dagegen zurück.
Der Softdrink-Hersteller Pepsi will in den kommenden Jahren Milliarden Dollar dafür ausgeben, gesündere Getränke und Snacks zu entwickeln. Sie sollten weniger Zucker, Salz und Fett enthalten, sagte Pepsi-Chefin Indra Nooyi der „Financial Times“ – weil die Kunden das verlangten, aber auch weil Behörden in vielen Ländern immer weiter darauf drängen.
Großbritannien will vom Jahr 2018 an eine Steuer auf Getränke erheben, die mehr als 50 Gramm Zucker je Liter enthalten. Gerade erst hat die Weltgesundheitsorganisation WHO alle Staaten rund um die Welt aufgefordert, eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke einzuführen. Sie solle mindestens ein Fünftel des Preises ausmachen. Bundesagrarminister Christian Schmidt verwies in seiner Entgegnung darauf, dass eine bis 1993 in Deutschland existierende Zuckersteuer „nichts geändert“ habe. Wenig bekannt ist auch, dass beispielsweise Orangensaft ähnlich viel Zucker enthält wie Cola.
Pepsi-Chefin Nooyi macht auch den Lebensstil der Menschen dafür verantwortlich, dass mehr und mehr Menschen in vielen Ländern übergewichtig werden. Viele Leute säßen lange vor dem Computer. „Die Gesellschaft muss ihre Gewohnheiten ändern“, sagte sie in dem Interview. Doch Pepsi wolle jetzt auch andere Getränke anbieten. „Schon bevor die Debatte über Übergewicht losging, sahen wir, dass sich die Konsumtrends veränderten“, sagte sie. Um den Umsatz zu halten, müsse sich das Unternehmen ändern. Früher habe man dafür auf Geschmack verzichten müssen, wenn man auf Zucker, Salz und Fett verzichte. Das ändere sich gerade.
Der Süßstoff Aspartam kehrt zurück
Künftig sollen mehr als drei Viertel der Nahrungsmittel pro 100 Kalorien höchstens 1,1 Gramm gesättigte Fettsäuren enthalten, heißt es in den Plänen von Pepsi. Pro 330-Mililiter-Dose solle Zucker höchstens 100 Kalorien ausmachen, und zwar in „mindestens“ zwei Dritteln der weltweiten Getränke. Das wären höchstens 26 Gramm Zucker je Dose, noch etwas mehr als die Obergrenze, von der an Großbritannien Steuern berechnet. Coca-Cola bietet inzwischen in 191 von mehr als 200 Ländern Getränke mit wenigen oder keinen Kalorien an.
Pepsi wiederum hat erst in diesem Jahr angekündigt, den umstrittenen Süßstoff Aspartam wieder häufiger einzusetzen. Nach Beschwerden von Verbraucherschützern hatte Pepsi in seinen „Light“-Limonaden auf den Süßstoff verzichtet. Die neuen Getränke verkauften sich allerdings schlecht. Ohnehin haben Gesundheitsbehörden festgestellt, dass der Süßstoff unbedenklich sei.