Nord Stream 2 ist ein schlechtes Geschäft für Gasprom
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In den Startlöchern: Auf Rügen werden Rohre für den Bau von Nord Stream 2 ausgeladen. Bild: Reuters
Trump nimmt Deutschland in die Mangel. Doch für die geopolitischen Pläne der russischen Regierung zahlt Gasprom einen hohen Preis. Auch auf dem Heimatmarkt gerät der einstige Monopolist zunehmend unter Druck.
Der Spatenstich für die Nord-Stream-2-Pipeline steht kurz bevor. Die Röhren liegen zur Versenkung bereit. Eigentlich. Gefährden kann den Bau der Pipeline, die russisches Gas aus den Feldern von Sibirien über St. Petersburg bis nach Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern transportieren soll, bloß noch der amerikanische Präsident Donald Trump. Und der spart nicht mit Kritik an der Pipeline. Deutschland mache sich zum Gefangenen Putins, ließ der Präsident auf einem Frühstück der Nato-Partner in Brüssel verlauten. Mutmaßlich wird sich Trump nicht scheuen, dem russischen Staatschef am kommenden Montag selbst ins Gesicht zu sagen, was er von der Pipeline hält. Dann treffen Trump und Putin zu Gesprächen in Helsinki zusammen.
Trumps Worte sind nur die Spitze des Eisberg. Die Pipeline ist vielen Gegnern schon lange ein Dorn im Auge. In den Vereinigten Staaten und in Teilen der EU fürchtet man sich vor einem Russland, das durch die neue Pipeline das Transportmonopol über Erdgas erhält und damit Europa in Geiselhaft nehmen könnte. Nach dieser Logik würden nach dem Bau der Gasleitung auf Seite der Russen alle Hemmungen fallen. Ins gleiche Horn stößt der estnische Außenminister Sven Mikser. In seinen Augen ist Nord Stream 2 kein ökonomisches Projekt, sondern ein geopolitisches Manöver des Kremls. Die Röhre gefährde insbesondere die Sicherheit der baltischen Staaten und verstoße gegen die Energieprinzipien der EU.
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