Wen die Gaskrise unerwartet trifft
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Ammoniaktanks in einem Düngemittelwerk bei Rostock Bild: dpa
Wegen der hohen Gaspreise haben die Düngemittelhersteller ihre Produktion gedrosselt. Das hat ungeahnte Folgen für Brauereien, Mineralquellen, Gemüsebauern, Händler und Schlachthöfe. Ihnen allen fehlt kurzfristig CO2.
Fehlt Ammoniak, dann fehlen Düngemittel, dann fehlt Adblue, dann fehlt Salpetersäure, dann fehlt eine schier unendliche Latte von Zusatzstoffen für Leim, Harz, Melanin, Metallbeschichtungen, Kühlmittel. Und als ob das alles noch nicht reichen würde, schlagen jetzt auch noch Brauer, Mineralwasserhersteller, Schlachtereien und Lebensmittelproduzenten Alarm. Ihnen fehlt das Kohlendioxid, ein wichtiges Abfallprodukt der Ammoniakproduktion.
Keine Chemikalie benötigt mehr Erdgas zur Produktion – 90 Prozent der variablen Kosten macht das Gas hier aus. Wegen des enormen Preisanstieges hat ein Großteil der europäischen Ammoniakproduzenten ihren Betrieb gestoppt, was den Preisauftrieb global anheizt. Und das schon jetzt mit beträchtlichen Folgen. Die europäischen Düngemittelhersteller stecken in ihrer größten Krise, Bauern fürchten erheblich steigende Kosten für die Nahrungsmittelproduktion, die Verkehrswirtschaft warnt vor einem Engpass von Adblue.
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