
Flughafen Frankfurt : Schwere Schläge
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Gute Nacht, Logistik-Standort Deutschland? Das Leipziger Urteil ist eigentlich kein Grund, in die Luft zu gehen Bild: dapd
Keine Nachtflüge in Frankfurt. Fraport bleibt gelassen. Lufthansa und der BDI gehen in die Luft. Doch ihre Kritik hat einen Haken: Sie trifft nicht zu. Bessere Argumente wären hilfreich.
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat sein Urteil gesprochen. In Frankfurt gibt es auch künftig keine Nachtflüge. Dazu stellen der Bundesverband der Deutschen Industrie, der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft und die Lufthansa fest: Das Urteil sei ein schwerer Schlag gegen den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Wer weiterhin Fortschritt und Wohlstand in Deutschland sichern wolle, könne nicht auf Nachtflüge verzichten. Frankfurt, Hessen, der ganzen Export- und Logistiknation drohten die Flügel gestutzt zu werden. Und einem starren Nachtflugverbot ohne operationelle Flexibilität fehle jegliches Augenmaß.
Das ist starker Tobak, und es ist nicht wahr. Der Wirtschaftsstandort Deutschland wird auch ohne diese 17 Nachtflüge Entwicklungsmöglichkeiten haben. Fortschritt hängt allein davon nicht ab. Die Logistiknation betreibt weitere Großflughäfen, auf denen Nachtflüge ohne weiteres erlaubt sind.
Und was das Augenmaß betrifft: Verhältnismäßigkeit spielt vor Gericht stets eine große Rolle. Bessere Argumente wären hilfreich. Deutschland hätte es verdient. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport bleibt übrigens erstaunlich gelassen.