https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/fischereihafen-bremerhaven-soll-2030-klimaneutral-sein-18768154.html

Klimaprojekt im Fischereihafen : Wenn Kühlhäuser zu Stromspeichern werden

Zusammengerückt: In Bremerhaven machen Unternehmen diverser Branchen gemeinsame Sache, um den Widrigkeiten der Energieversorgung zu trotzen. Bild: Scheer

Ob der Fisch bei minus 25 Grad oder noch kälter gelagert wird, ändert an der Qualität nichts. Aber es kann beim Energiesparen helfen.

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          Im Fischereihafen reiht sich Fabrik an Fabrik, 200.000 Tonnen Fisch werden in Bremerhaven jährlich verarbeitet. Allein die Fisch- und Lebensmittelindustrie zählt hier 4000 Beschäftigte, insgesamt hat das Industriegebiet mehr als 9000 Arbeitsplätze. Jetzt schickt sich dieser Hafen an, im Eiltempo klimaneutral zu werden. Die Strategie lautet: Zusammenrücken und Energie-Bedarfe ausgleichen, um insgesamt möglichst wenig Energie zu benötigen. Die besten alternativen Energiequellen finden, um autark zu werden. Und sich alle zwei Wochen über den Fortschritt austauschen und Missverständnisse aus dem Weg räumen.

          Susanne Preuß
          Wirtschaftskorrespondentin in Hamburg.

          Die Initiative ging von einer Handvoll Unternehmen aus, die Frosta -Chef Felix Ahlers um sich scharte, darunter der direkte Frosta-Konkurrent Iglo , der in Bremerhaven die größte Fischfabrik der Welt betreibt, und die Fischmanufaktur Deutsche See, außerdem der Fliesenhersteller Nordceram und der Holzhändler Cordes. Zusammen verbrauchen sie jährlich 240 Gigawattstunden Gas und 90 Gigawattstunden Strom. Die Gruppe hatte sich noch nicht einmal einen Namen gegeben, als sie vorige Woche zur Auftaktveranstaltung lud. Am Ende des Abends standen rund zwei Dutzend Unterschriften unter der Absichtserklärung, mit der sich das „Klimabündnis Fischereihafen“ als ein Vorzeigeprojekt in Deutschland zeigt. Die zündende Idee kam Felix Ahlers im Zuge der Energiekrise im vorigen Jahr.

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