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F.A.Z. exklusiv : Schon wieder eine Panne bei der Leoni AG

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Dieter Bellé, Vorstandsvorsitzender der Leoni AG Bild: dpa

Mit eklatanten Managementfehlern ist das Nürnberger Unternehmen schon mehrmals aufgefallen. Eine aktuelle Panne fällt aber besonders teuer aus.

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          Die börsennotierte Leoni AG hat sich abermals eine Panne geleistet. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Freitagsausgabe) zahlte der fränkische Kabel- und Drahtkonzern, der mittlerweile fast 80.000 Menschen beschäftigt, über Jahre zu geringe Lizenzgebühren an Microsoft, SAP und andere IT-Unternehmen. Der Betrag summierte sich auf mehr als 20 Millionen Euro. Erst eine externe Überprüfung der Wirtschaftsprüfer von KPMG brachte die Misere ans Licht.

          Leoni wollte zwar das Ausmaß nicht bestätigen, räumte aber gegenüber der F.A.Z den Missstand ein. „Es ist zutreffend, dass KPMG eine Überprüfung des Software Asset Managements bei Leoni durchgeführt hat. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden Schwachstellen identifiziert und Handlungsempfehlungen erteilt“, sagte ein Unternehmenssprecher. Er verwies auf den Umstand, dass Leoni die Nutzungsvereinbarungen über Software und Lizenzen „durch interne und externe Experten im Rahmen von regelmäßigen, fortlaufenden Untersuchungen“ überprüfen lasse. „Über die Ergebnisse dieser Untersuchungen geben wir keine Einzelheiten bekannt. Von den durch die F.A.Z. genannten Software-Herstellern liegen uns Bestätigungen vor, dass die Leoni AG aktuell adäquat lizensiert ist.“

          Es ist ein weiterer Rückschlag für den Konzern aus Nürnberg. Einige Male musste der Vorstandsvorsitzende Dieter Bellé eklatante Managementfehler eingestehen. Da waren etwa die missratenen Produktionsanläufe in mehreren Fabriken im Ausland und Schwierigkeiten in der Bordnetzsparte, die ein teures Sanierungsprogramm nach sich zogen. Und dann wurde Leoni im August vorigen Jahres auch noch Opfer einer spektakulären Betrugsmethode mit falschen E-Mail-Adressen und manipulierten Unterschriften, die Fachleute „Chefbetrug“ oder „Fake-President-Masche“ nennen. Damals kamen rund 40 Millionen Euro abhanden.

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