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F.A.S. exklusiv : „Meine Kinder antworten nicht auf meine E-Mails“

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Dirk Hoke leitet die Verteidigungs- und Raumfahrtsparte im Airbus-Konzern. Bild: Wolfgang Eilmes

Unsere Kommunikation ändert sich schnell. Airbus-Vorstand Dirk Hoke erklärt in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, was das in seinem Unternehmen bedeutet – und zu Hause in der eigenen Familie.

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          Im Luftfahrtunternehmen Airbus ziehen neue Sitten ein. Jeder Mitarbeiter kann direkt den Vorstand anrufen, wenn er eine Idee oder ein Problem hat: „Meine Mobilfunknummer kennt jeder, die steht im Intranet“, sagt Airbus-Vorstand Dirk Hoke, verantwortlich für die Verteidigung- und Raumfahrtsparte im Konzern, im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. „Ich bin ein „Digital Native“ und lege sehr viel Wert darauf, dass alle miteinander kommunizieren können.“

          Er sei kein Fan davon, alle Ideen und Vorschläge erst die jeweiligen Hierarchiestufen durchlaufen zu lassen und dann wieder zurück. „Jeder kann mit jedem reden“, betont der Spitzenmanager. „Wer etwas Dringendes hat, muss mich erreichen können – direkt, und nicht erst über mein Sekretariat.“

          Der Airbus-Vorstand prophezeit eine Revolution in der Kommunikation innerhalb der Unternehmen: Die E-Mail sterbe über kurz oder lang aus. Hoke wörtlich: „E-Mail ist nicht mehr zeitgemäß, das merke ich auch zuhause. Meine Kinder haben zwar einen E-Mail-Account, antworten aber auf keine einzige meiner E-Mails. Sie weigern sich schlicht, mir E-Mails zu schreiben.“

          Die Ansprache der Mitarbeiter verlagert er in die sozialen Netzwerke:  „Mittlerweile halten 4000 Mitarbeiter per Linkedin mit mir Kontakt.“  Es sei weder anstößig noch ungewöhnlich für Chefs, künftig beispielsweise auf Facebook mit Untergebenen befreundet zu sein, sagt Hoke in der F.A.S.: „Die Mitarbeiter wissen sehr wohl um die Etikette. Sie kommen mit Themen und Ideen, und nicht, um den Vorgesetzten anzuschwärzen. Es hat sich herumgesprochen, dass man im Netz für die Ewigkeit schreibt.“

          Generell ändere sich die Kommunikation mit dem Umbruch der Generationen. „Wir haben Mitarbeiter, die stolz darauf sind, 40 Jahre am gleichen Standort zu arbeiten. Das finde ich schön. Ich habe aber auch mit der Generation Y oder Z zu tun. Und die kommunizieren anders, etwa über Tools wie Slack oder Yammer.“

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