Letzte Chance für den Wirecard-Vorstand
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Erfolge in der Vergangenheit zählen jetzt nicht mehr: Die Zukunft von Vorstandschef Markus Braun und seinen drei Vorstandskollegen hängt am Testat der Wirtschaftsprüfer. Bild: Picture-Alliance
Wirecard-Vorstandschef Markus Braun will endlich die immer wieder verschobene Bilanz vorlegen, denn auch seine Zukunft hängt am Urteil der Wirtschaftsprüfer. An der Börse gerät das Unternehmen zunächst unter Druck, kann sich dann aber wieder erholen.
Der Aktienkurs des Zahlungsdienstleisters Wirecard ist zum Wochenstart deutlich gefallen, weil die Finanzaufsicht Bafin den Vorstand wegen möglicher Marktmanipulation angezeigt hat. Das ist bloß der jüngste Ausschlag in einer langen Negativserie von Ereignissen, die das Vertrauen der Anleger in die Transparenz und Glaubwürdigkeit des Unternehmens erschüttert haben. Der Kurs verminderte sich im frühen Handel um bis zu 7 Prozent, später erholte er sich wieder etwas.
Wenn Markus Braun, der Vorstandsvorsitzende von Wirecard, in zehn Tagen die Jahresbilanz seines Konzerns vorlegt, werden die Zahlen zu Umsatz und Gewinn eine untergeordnete Rolle spielen. Viel wichtiger ist die Frage, ob die Wirtschaftsprüfer von EY (vormals Ernst & Young) zuvor ein uneingeschränktes Testat abgegeben haben. Denn von diesem EY-Urteil hängt zum einen die Glaubwürdigkeit des Dax-Konzerns ab, der für Händler und Verbraucher in aller Welt Zahlungen im Internet abwickelt. Zum anderen entscheidet EY indirekt auch über das Schicksal von Braun und seinen drei Vorstandskollegen, deren Verträge allesamt am Jahresende auslaufen: Ohne lupenreines Testat, so viel dürfte ihnen klar sein, kann der Aufsichtsrat dem Vorstand unmöglich das Vertrauen aussprechen.
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