Videospielentwickler : EU genehmigt Activision-Übernahme durch Microsoft
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Microsoft-Vize Brad Smith bekräftigt bei einer Pressekonferenz das Vorhaben, den Spieleentwickler Activision zu übernehmen. Bild: AP
Nach langem Zögern und Zugeständnissen von Microsoft gibt die Europäische Union grünes Licht für die Übernahme des „Call of Duty“-Entwicklers Activision. Britische Wettbewerbshüter kamen zu einem anderen Schluss.
Die Europäische Union gibt der bislang größten Übernahme in der Videospiele-Branche grünes Licht. Der Softwarekonzern Microsoft dürfe Activision Blizzard unter Auflagen schlucken, teilte die EU-Wettbewerbsbehörde am Montag mit. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte vergangene Woche dank Insider-Informationen hierüber berichtet.
Die Behörde bezeichneten die von Microsoft angebotenen langfristigen Lizenzverträge für Videospiele-Renner von Activision wie „Call of Duty“ als ausreichend. „Sie stellen eine erhebliche Verbesserung im Vergleich zur aktuellen Situation dar.“ Microsoft wäre nach den eigenen Zusagen laut EU-Kommission "nicht in der Lage, konkurrierende Konsolenanbieter und Spiele-Abonnementdienste im Wettbewerb zu beeinträchtigen".
Im November hatten die europäischen Wettbewerbshüter Microsoft zunächst vorgeworfen, gegen konkurrierende Vertreiber von Videospielen "eine Abschottungsstrategie zu verfolgen", etwa gegen Sony und seine PlayStation.
Microsoft konkurriert mit seiner Spielekonsole „Xbox“ gegen die „PlayStation“ oder die „Switch“ von Nintendo. Zudem gibt es zahlreiche Online-Spieleplattformen von Firmen wie dem Grafikchip-Spezialisten NVidia oder dem Internet-Konzern Google.
Die britischen Wettbewerbshüter kamen zu einem anderen Schluss als die EU: Sie hatten der 69 Milliarden Dollar schweren Übernahme ihre Genehmigung verweigert. Es sei zu befürchten, dass der Zusammenschluss "zu weniger Innovation und weniger Auswahl für britische Spieler" im Bereich des Cloud-Gamings führe, erklärte die CMA. In den USA sind Klagen gegen den Deal anhängig.