Schlechtes Klima für die Windbranche
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Keine guten Aussichten für die Windbranche: Bei der jüngsten Ausschreibung für Windräder konnte die Netzagentur nicht einmal die Hälfte der Fläche vergeben. Die komplexen Verfahren, aber auch hausgemachte Probleme bremsen das Wachstum der Hersteller. Bild: dpa
Der Klimawandel ist ein Thema der Stunde. Müssten die Hersteller von Windrädern davon nicht profitieren? Von wegen: Eine Entscheidung im Herbst könnte der Branche die Arbeit weiter erschweren.
Ob „Fridays for Future“, Kohleausstieg oder der Höhenflug der Grünen: Die Windbranche müsste angesichts der aktuellen politischen Stimmungslage eigentlich als großer Gewinner dastehen. Dank Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) war es für sie in den vergangenen 20 Jahren ohnehin steil nach oben gegangen. Auf 35 bis 40 Prozent beläuft sich in Deutschland inzwischen der Anteil regenerativer Energieträger an der Stromerzeugung, davon stammt die Hälfte aus Windrädern an Land und im Meer. Die meisten der rund 30.000 Anlagen in Deutschland stehen an Land – und hier vor allem in Niedersachsen, Brandenburg und Schleswig-Holstein. Doch auch wenn Windräder aus deutscher Produktion technisch Weltspitze sind: Die fetten Jahre sind vorerst vorbei und viele Protagonisten eher notleidend als kraftstrotzend.
Der Ausbau ist in den zurückliegenden Quartalen regelrecht eingebrochen. Zwischen Januar und März 2019 gingen so wenig neue Anlagen ans Netz wie zuletzt vor 20 Jahren. Der Bundesverband Windenergie (BWE) spricht von bedrohlichen Zahlen, Hersteller nennen die Situation im Heimatmarkt dramatisch. Matthias Zelinger, Windenergieexperte beim Maschinenbauverband VDMA, sagt: „Die katastrophale Situation für Genehmigungen widerspricht fundamental dem eigentlichen Bedarf. Denn immer mehr Unternehmen wollen klimaneutral produzieren.“
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