Energieversorger : RWE findet keine Geldgeber
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RWE-Chef Peter Terium Bild: dpa
Der Energie-Konzern RWE ist in Not. „Wir brauchen Geld für Wachstum, zur Zeit kriegen wir das nicht“, sagt sein Chef Peter Terium der F.A.Z. - und erklärt, wer Schuld ist.
Der Energieversorger RWE sucht vergeblich nach Geldgebern für seine Investitionen. „Wir brauchen Geld für Wachstum. Zur Zeit kriegen wir das nicht", sagte der Vorstandsvorsitzende Peter Terium der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Der Konzernchef machte dafür die Verunsicherung durch die Politik verantwortlich. „Ein amerikanischer Investor, der heute einen Euro in RWE steckt, hat keine Sicherheit, dass dieses Geld tatsächlich in Wachstum fließt oder die Politik die Rahmenbedingungen so verändert, dass der Euro woanders hingehen muss“, sagte Terium weiter.
Der Konzern stehe dennoch auf einem soliden Fundament und habe keinen Zeitdruck. „Das Unternehmen ist durchfinanziert. Die Liquidität bis zum Ende der Dekade ist gesichert“.
Ein Verkauf der 25-Prozent-Beteiligung am Stromnetzbetreiber Amprion stehe für Terium nicht auf der Tagesordnung. Anders sieht es im Falle der Atomgesellschaft Urenco aus: „Den Verkauf treiben wir weiter voran“, sagte Terium. Die Veräußerung sei eigentlich schon für dieses oder nächstes Jahr vorgesehen gewesen. „Aber die ganze Diskussion rund um Kernenergie und Rückstellungen verzögert das."
Nach Angaben aus Branchenkreisen kann RWE für seinen Urenco-Anteil mit rund einer Milliarde Euro rechnen. Die Gespräche über die Kapitalbeteiligung eines arabischen Investors hat RWE nach dem starken Kursverfall seiner Aktie abgebrochen. „Ich möchte aber nicht ausschließen, dass das Thema Kapitalerhöhung nochmal auf die Agenda kommt“, sagte Terium.
Das vollständige Interview mit dem RWE-Vorstandschef lesen Sie in der Montagsausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung oder ab 20 Uhr in unserem E-Paper.