
Ende gut, alles gut?
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Eine Komplettübernahme von Siemens Gamesa bewerten Aktionäre des Mutterkonzerns Siemens Energy positiv. Die internen Probleme wären damit allerdings nicht direkt behoben.
Endlich, dürfte so mancher Investor von Siemens Energy an diesem Mittwoch gedacht haben. Monatelang mussten sie mitansehen, wie die Windkraft-Tochtergesellschaft Gamesa die Bilanzen der deutschen Muttergesellschaft belastete. Immer wieder wurde deshalb die Komplettübernahme der spanischen Gesellschaft gefordert, um voll durchgreifen zu können. Nun erwägt das deutsche M-Dax-Unternehmen nach eigener Aussage, die restlichen Anteile zu kaufen und Gamesa dann von der spanischen Börse nehmen zu wollen, wie Siemens Energy mitteilte. Auch wenn noch offen ist, ob es auch so kommt, so sehen Investoren darin ein positives Signal. Die vielen hausgemachten Probleme der Spanier hatte bisher schließlich keiner der entsandten Manager in den Griff bekommen – auch wenn dem seit einigen Wochen amtierenden neuen Gamesa-Chef Jochen Eickholt viele Vorschusslorbeeren eingeräumt werden. Intern ist er schließlich als Troubleshooter und Zwei-Wochen-Jochen bekannt. Und dennoch: Eine Komplettübernahme wäre ein Milliardenprojekt, das es zu stemmen gälte. Die internen, strukturellen Probleme wären damit dennoch nicht mit einem Wisch vom Tisch – wohl aber gingen die Aufräumarbeiten etwas leichter und schneller.