Partnerschaft mit Honda : Das Sony-Auto kommt im Jahr 2026
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Anfang 2020 stellte Sony auf der Konsumelektronikmesse in Las Vegas sein Konzeptauto „Vision-S“ vor. Bild: EPA
Der japanische Unterhaltungselektronikkonzern will mit dem Autohersteller Honda ein Elektroauto bauen. Zuerst kommt es in Amerika und Japan auf den Markt. Wann es in Europa verfügbar sein wird, ist offen.
Das Sony-Honda-Elektroauto wird in Nordamerika gebaut werden und vom Jahr 2026 an auf die Straßen kommen. Kunden in Europa aber werden sich länger gedulden müssen. Sony Honda Mobility, das neue Gemeinschaftsunternehmen der japanischen Traditionsunternehmen Sony Group und Honda Motor, will vom ersten Halbjahr 2026 an den nordamerikanischen Markt bedienen. Dann folge im zweiten Halbjahr Japan, teilte das Unternehmen am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Tokio mit.
Erst danach kommt Europa an die Reihe, wobei das Unternehmen keine Zeit nannte. Nach den Angaben sollen Kunden das Auto schon vom Jahr 2025 an bestellen können. Sony und Honda halten je 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen.
Mit dem gemeinsam entwickelten Auto versuchen Sony und Honda, zu Vorreitern des Elektroantriebs wie Tesla, Volkswagen und chinesischen Herstellern aufzuholen. Im Vergleich mit der Elektroautokonkurrenz werde die Stärke des Unternehmens in der Software liegen, sagte Izumi Kawanishi, der für das Tagesgeschäft zuständige Chef des Gemeinschaftsunternehmens, der von Sony kommt.
Der besondere Fokus des Sony-Honda-Autos ist weniger der Elektroantrieb oder die Eigenschaft als Fortbewegungsmittel. Der Präsident des Gemeinschaftsunternehmens, Izumi Kawanishi, beschwor in Tokio vielmehr den Wert des mobilen Raums als „Raum der Unterhaltung und der Emotionen“.
Da kommt Sony ins Spiel, das mit seinem technischen Wissen der Unterhaltungselektronik und mit seinem ausgedehnten Film- und Musikgeschäft alle Voraussetzungen mitbringt, um mehr Unterhaltung ins Auto zu bringen. Dabei geht es auch um Vernetzung mit dem Internet und um künstliche Intelligenz. Wirtschaftlich kann das Sony und Honda die Option eröffnen, mit der Software im Auto durch Abonnements einen steten Einnahmestrom zu generieren.
Vorstoß in ein neues Geschäftsfeld
Für Sony ist es der erste Vorstoß in ein neues Geschäftsfeld, in dem das Elektronikunternehmen bisher vor allem als Zulieferer von Bildsensoren tätig war. Das Interesse Sonys, das mit Fernsehern, dem Musikspieler Walkman und der Videokonsole Playstation groß wurde, verdeutlicht, wie sehr mit dem Elektroantrieb und der Vision von selbstfahrenden Autos die Elektronikunternehmen in den traditionellen Automarkt vordringen.
Auch das amerikanische Elektronikunternehmen Apple entwickelt nach Medienberichten schon seit Jahren ein eigenes Elektroauto. Taiwans Foxconn Technology Group, der wichtigste Auftragshersteller von Apples iPhones, hatte schon im vergangenen Jahr selbst entwickelte Elektroautos vorgestellt, die es in Kooperation mit und im Auftrag anderer Unternehmen produziert.
Sony und Honda hatten im März angekündigt, dass sie zusammen Elektroautos produzieren würden. Damals hießt es, dass das Auto im Jahr 2025 auf die Straße käme. Sony hatte in den Jahren zuvor schon eigene Prototypen vorgestellt.
Das Elektronikunternehmen liefert Software und Unterhaltungstechnik. Honda stellt das Auto her und trägt Sicherheitstechnik bei. Honda muß auch sein Wissen im Marketing am Automarkt einbringen. Sony Honda Mobility will das Elektroauto vor allem über das Internet vertreiben. Für den Autobauer ist die Kooperation mit dem Elektronikkonzern ein Projekt auf dem Weg zum Elektroauto. Honda kooperiert auch mit Amerikas General Motors und entwickelt eigene Elektroautos.