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Discounter : Lidl erhöht den internen Mindestlohn

Lidl-Filiale in Brandenburg Bild: dpa

Jahrelang haben Gewerkschaftsvertreter Lidl an den Pranger gestellt. Nun bemüht sich die Discount-Kette um einen Imagewandel.

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          Die Discount-Kette Lidl erhöht den intern bezahlten Mindestlohn für die Mitarbeiter in Deutschland zum 1. Juni auf 11,50 Euro. Seit knapp zwei Jahren hatten die Lidl-Beschäftigen durchweg mindestens 11 Euro verdient. „Als Arbeitgeber sehen wir uns in der Verantwortung, attraktive Bedingungen für alle unsere Angestellten zu schaffen“, kommentiert Matthias Raimund, Geschäftsleitungsvorsitzender von Lidl Deutschland. Die 11,50 Euro seien ein Einstiegsentgelt, das auch dann bezahlt werde, wenn der tarifliche Lohn niedriger sei – auch bei geringfügiger Beschäftigung. Jeder Mitarbeiter werde zudem übertariflich bezahlt, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens mit Sitz in Neckarsulm.

          Susanne Preuß
          Wirtschaftskorrespondentin in Hamburg.

          Die Einzelhandelskette mit 3200 Filialen und 70.000 Mitarbeitern  in Deutschland hat einen unternehmensinternen Mindestlohn schon vor fünf Jahren eingeführt. Damals lag er bei 10 Euro je Stunde. Außerdem war Lidl damals der erste Lebensmittelhändler, der durch elektronische Zeiterfassung die Voraussetzung dafür schuf, dass geleistete Arbeit auch tatsächlich bezahlt wird. Vorausgegangen war eine mehrjährige Kampagne der Gewerkschaft Verdi, die Arbeitsbedingungen bei Lidl an den Pranger gestellt hat. Seither bemüht sich Lidl um einen Imagewandel.

          Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen werden öffentlich gemacht. Neue Kundenschichten sollen unter anderem durch die Ausweitung des Sortiments in den Frische- und den Feinkost-Bereich gewonnen werden. Mit einer 40-Millionen-Euro teuren Werbekampagne versucht Lidl die Veränderungen seit diesem Frühjahr auch offensiv zu vermarkten.

          In Deutschland hat Lidl im vergangenen Geschäftsjahr 18,6 Milliarden Euro Umsatz erzielt, weltweit waren es 59 Milliarden Euro. Die Schwarz-Gruppe, zu der auch noch die Lidl-Schwestergesellschaft Kaufland zählt, ist mit zuletzt 79,3 Milliarden Euro Umsatz der viertgrößte Lebensmittelhändler der Welt.

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