Tischkicker-Figuren : Die WM rettet Tipp-Kick
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Zwei aus drei – einer fliegt raus. Welche Kicker kommen ins Achtelfinale? Bild: dpa
Trendsport Tipp-Kick: Dank der Fußball-WM erleben die Zinkfiguren mit dem Knopf am Kopf einen Absatzboom. Grund dafür ist auch eine besondere Werbeaktion.
Die Fußball-WM hat dem Fußballfiguren-Hersteller Tipp-Kick den erhofften Aufschwung gebracht. „Wir haben jetzt schon mehr Figuren verkauft als normalerweise in einem ganzen Jahr“, sagte Geschäftsführer Mathias Mieg. In Jahren ohne Fußball-WM verkauft das Unternehmen nach eigenen Angaben etwa 120.000 bis 140.000 Figuren.
Zu Jahresbeginn hatte Mieg sich noch um das Geschäft mit den Zink-Figuren gesorgt: „Unsere Situation wird immer schwieriger“, hatte er im Januar in einem Zeitungsinterview gesagt und die Hoffnung geäußert, dass die WM das Geschäft ankurble.
Eine gestiegene Nachfrage zu großen Fußballturnieren kennt die Firma – so groß wie in diesem Jahr sei der Absatz jedoch noch nie gewesen. „Mit diesem Ansturm haben wir nicht gerechnet, das ist wirklich verrückt“, sagte Mieg. Das liegt aber nicht allein an der WM, sondern vor allem an der Werbeaktion eines Supermarktes. Dessen Kunden bekommen ab einem Einkaufswert von 40 Euro eine Figur geschenkt, können die Figuren und Zubehör aber auch in den Filialen kaufen.
Beim Tipp-Kick-Spiel treten kleine Zink-Männchen mit einem Knopf auf dem Kopf auf einem Miniatur-Spielfeld gegeneinander an. Wird der Knopf gedrückt, bewegt sich das Bein und tritt gegen den Ball. Das Familienunternehmen mit Sitz im schwäbischen Villingen-Schwenningen hat seit 1924 die alleinigen Rechte an dem Spiel.
Die Figuren für die Supermarkt-Aktion ließ das Unternehmen komplett in China fertigen. Die Figuren, die Tipp-Kick selbst verkauft, werden zwar seit einigen Jahren ebenfalls in China gegossen, bemalt werden sie aber nach wie vor im Schwarzwald. „Bei der Aktion haben viele ihre Liebe zu Tipp-Kick wiederentdeckt, holen die alten Spiele vom Dachboden und bestellen neue Figuren nach“, sagte Mieg.
In den vergangenen 20 Jahren war der Markt laut Mieg immer härter geworden. Neben klassischen Konkurrenten wie Kickertischen oder Subbuteo, einem Tipp-Kick ähnlichen Tischfußallspiel mit beweglichen Figuren, brachte etwa Playmobil eigenes Fußball-Spielzeug auf den Markt. Auch die Videospiel-Industrie nahm Tipp-Kick Kunden ab.