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Baupreise : Teurer Verfall

  • -Aktualisiert am

2008 wurden in Offenbach während der Sommerferien marode Klassenzimmer hergerichtet: Der Sanierungsstau bei Schulen und Straßen ist groß. Bild: Dieter Rüchel

Die Baupreise steigen. Damit wird auch die Sanierung der öffentlichen Infrastruktur teurer – dabei hat die öffentliche Hand viel zu lange den Verfall von Schulen und Straßen hingenommen.

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          Das Material ist knapp, die Preise steigen, Handwerker haben so viel zu tun wie seit Jahren nicht mehr. Es gibt für Bauwillige in der Tat bessere Zeiten, um zu bauen. So gesehen scheint es eine kluge Entscheidung zu sein, dass sich öffentliche Auftraggeber jetzt mit Bauaufträgen zurückhalten, während Privatleute und Unternehmen unverdrossen investieren.

          Die Wahrheit aber ist: die Zurückhaltung folgt keinem marktwirtschaftlichem Kalkül, sie ist der Not leerer Kassen geschuldet. Das Rettungspaket des Bundes nämlich greift nicht mehr: Städten und Gemeinden fehlen schlicht die Mittel aus der Gewerbesteuer, um zu investieren. Zugleich ist der Sanierungsstau nirgendwo größer: viel zu lange hat die öffentlichen Hand den Verfall von Schulen und Straßen hingenommen.

          Sich jetzt mit Verweis auf die steigenden Baupreise noch weiter zurückzuhalten, wäre aber keine gute Option. Denn je länger man wartet, desto teurer wird es. Die Schäden werden schließlich nicht kleiner. Hätte der Staat seine Hausaufgaben rechtzeitig gemacht, wäre er deutlich billiger weggekommen. Jetzt rächt sich die Tatenlosigkeit doppelt.

          Bernd Freytag
          Wirtschaftskorrespondent Rhein-Neckar-Saar mit Sitz in Mainz.

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