
Nio zielt auf den Markenkern der deutschen Autobranche
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Der Marktstart des Autobauers Nio findet viel Aufmerksamkeit. Bisher glaubt aber nur die Börse an das Unternehmen.
Wenn die vielfältige Beachtung in der Medienlandschaft ein Maßstab ist, dann wäre dem chinesischen Autobauer Nio der Erfolg schon sicher. Die Aufmerksamkeit für den Start der Marke auf dem deutschen Automarkt steht aber in keinerlei Verhältnis zum Umsatzvolumen und zu den kurzfristigen Marktchancen. Nio hat nach eigenen Angaben im zweiten Quartal 2022 von vier Modellen insgesamt 25 000 Stück verkauft, mit einem Umsatz von 1,4 Milliarden Dollar und einem Verlust von 425 Millionen Dollar. An Ambitionen fehlt es allerdings nicht. Denn Nio will unter den chinesischen Autobauern die Luxusmarke werden. Und der Kommunikationsaufwand trägt dazu bei, dass die Finanzinvestoren dem Start-up viel zutrauen. Denn die Firma ist an der Börse mit 25 Milliarden Euro fast halb so viel wert wie das Vorbild Mercedes Benz mit 57 Milliarden Euro. In Deutschland wird es schwer, ohne gefestigtes Markenimage luxuriöse Autos in kleinen Stückzahlen mit einer Monatsmiete ab 1200 Euro zu verkaufen. Geringschätzung ist allerdings nicht angebracht. Denn Nio, gestützt auch von öffentlichen Geldern, zielt auf den Markenkern der deutschen Autobranche mit ihren luxuriösen und teuren Premiumprodukten.