Öffentlicher Nahverkehr : Das müssen Sie zum Deutschlandticket wissen
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Zug dahinter: U-Bahn in Hamburg Bild: dpa
Am Montag beginnt der Vorverkauf für das 49-Euro-Ticket, das im gesamten öffentlichen Nahverkehr gilt. Wie funktioniert es, für wen ist es geeignet – und wo kann man es kaufen? Antworten auf die wichtigsten Fragen im Überblick.
Was bringt mir das Deutschlandticket?
Mit dem neuen Deutschlandticket können die Kunden den gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie die zweite Klasse des Regionalverkehrs in Deutschland benutzen – für 49 Euro im Monat. Nur der Fernverkehr (IC, EC, ICE, Flixtrain) und die Fernbusse sind davon ausgenommen. Es gilt vom 1. Mai an, aber schon am kommenden Montag können die Fahrscheine gekauft werden. Das Deutschlandticket ist grundsätzlich nur als digitales Abonnement erhältlich, allerdings ist es monatlich kündbar, um die Hürden gerade am Anfang so niedrig wie möglich zu halten. Aus technischen Gründen wird es zumindest bis zum Ende des Jahres auch als Papierticket erhältlich sein, jedenfalls in Regionen, die nicht schnell genug auf eine digitale Lösung umstellen konnten.
Wo kann ich das Ticket kaufen?
Wer schon jetzt ein Abo besitzt, für den ist es einfach: Er wird von seinem Verkehrsunternehmen kontaktiert und kann dann entscheiden, ob er zum Deutschlandticket wechseln möchte oder nicht. Sollte der Kunde schon in Vorleistung für das gesamte Jahr gegangen sein, wird das zu viel gezahlte Geld zurückgezahlt. Für alle Neukunden gibt es gleich mehrere Wege, um an ein Deutschlandticket zu kommen: Der einfachste Weg dürfte sein, die App des jeweiligen Verkehrsverbundes auf dem Smartphone herunterzuladen, zum Beispiel die App der BVG für Berlin oder des RMV für den Rhein-Main-Verbund in Hessen. In dieser App ist das Ticket dann auch hinterlegt und kann bei einer Ticketkontrolle vorgezeigt werden. Auch über den Navigator der Deutschen Bahn ist sie erhältlich. Wer kein Smartphone hat, kann das Ticket über diverse Internetshops kaufen, dann wird ihm eine entsprechende Chipkarte in den nächsten Tagen zugestellt. Wer doch lieber persönlich vorstellig wird, kann in das jeweilige Kundenzentrum des regionalen Verkehrsverbundes oder der Deutschen Bahn gehen. Auch dort wird ihm dann die Chipkarte ausgehändigt. Für den Abschluss des Abonnements sind wie bisher Name, Adresse und eine Bankverbindung notwendig. An den Fahrscheinautomaten wird es das Ticket nicht geben, dafür ist auch die Eingabe der persönlichen Daten zu unpraktikabel.
Wieso ist das Ticket nur als Abonnement erhältlich?
Mit nur 49 Euro im Monat für alle Busse und Bahnen ist das Ticket extrem günstig und muss von Bund und Ländern kräftig subventioniert werden. Das Deutschlandticket ist vielerorts nur ein Bruchteil so teuer wie die bestehenden Angebote; in Hessen kostet das teuerste Abonnement zum Beispiel derzeit 250 Euro im Monat. Bund und Länder schießen deshalb jedes Jahr jeweils mindestens 1,5 Milliarden Euro zu. Das Abonnement sorgt deshalb bei den Verkehrsbetrieben für mehr Planungssicherheit: So können sie sich besser darauf einstellen, mit wie vielen Einnahmen sie rechnen können. Das Ticket kann aber monatlich gekündigt werden, dazu muss die Kündigung bis zum 10. jedes Monats bei dem jeweiligen Vertragspartner gekündigt werden.
Wieso gibt es das Ticket nur digital?
Das Ticket soll ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die Digitalisierung Deutschlands sein, denn ein rein digital angebotener Fahrschein hat den großen Vorteil, dass damit bald auch wichtige Nutzerdaten generiert werden können. So können erstmals umfassende Daten erhoben werden, die einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Verkehrsauslastung in den Bussen und Bahnen besser zu steuern. Dabei sollen die Daten ausschließlich anonymisiert erhoben werden, um keine Benutzerprofile erstellen zu können. Bis es so weit ist, müssen aber noch Systeme aufgebaut werden, die an S-Bahn-Stationen oder in Bussen erfassen können, wenn jemand ein- oder aussteigt. Dass das D-Ticket ausschließlich digital angeboten wird, bedeutet aber übrigens nicht, dass man unbedingt einen Internetanschluss oder gar ein Smartphone braucht. Die Chipkarte kann man auch im Kundenservice kaufen, sie ist nutzbar wie eine Bankkarte, mit der man an den Automaten Geld abheben kann.